Online-Werbung: Ja, aber bitte dezent
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/01
Werbung ist im Internet mindestens so häufig anzutreffen wie auf einem zweitklassigen deutschen Privatsender. Doch während noch vor wenigen Jahren über jedes kleine Werbebanner gemault wurde, kann man heute ganz klar von einer grossen Akzeptanz sprechen – wenn auch mit Einschränkungen: Online-Werbung ist für den User kein Problem, aber nur, wenn sie unscheinbar ist. Das ist das deutliche Verdikt unseres InfoWeek-Quick-Poll. Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer haben dabei zu Protokoll gegeben, für Gratisinhalte unaufdringliche Banner zu akzeptieren. 20 Prozent finden, dass sich die Werbebotschaften ruhig auch etwas bewegen dürfen, und immerhin drei Prozent leben nach dem Grundsatz: «Werbung ist mir egal, Hauptsache der Content ist gratis.» Der Anteil derjenigen, die gar keine Werbung akzeptieren und dafür lieber für Inhalte bezahlen, ist mit etwas über 8 Prozent relativ gering.
Dass Bezahlinhalte eher selten funktionieren, kann man gut auch selbst im Web beobachten. Während vor zwei Jahren die meisten Content-Anbieter dahin tendierten, ausgeklügelte Bezahlsysteme zu implementieren, wird heute eher an neuen, wirksamen Werbeformaten gewerkelt. Und immerhin gibt es Zahlen, die beispielsweise dem deutschen Online-Werbemarkt für 2005 ein 35-prozentiges Wachstum bescheinigen. Demnach würde der Online-Markt bereits 3,5 Prozent des gesamten Werbekuchens ausmachen.