Vierter Mobilanbieter dank chinesischem Geld

Via Net.Works hat hochfliegende Pläne mit WiMax und mit chinesischen Investoren im Rücken – eine entsprechende Konzession vorausgesetzt.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/20

     

Via Net.Works hat vom Bakom eine WiMax-Konzession für Testbetriebe in Zürich und Genf erhalten. Vorerst beschränkt man sich auf einzelne Standorte in den beiden Städten. Doch die Testkonzession soll nur als Startrampe für die ambitionierten Pläne des Schweizer Providers dienen. Man will eine nationale WiMax-Lizenz, und man will in direkte Konkurrenz mit Swisscom treten.
«Über ein flächendeckendes WiMax-Netz, kombiniert mit WLAN-Standorten, wollen wir Firmen drahtloses Internet anbieten. Daneben streben wir Mobiltelefonie via IP, Fernsehen und die Umgehung der letzten Meile an, alles via WiMax», so Via Net.Works-CEO Franz Grüter. Dass dafür massive finanzielle Mittel nötig sind, ist klar. Hier kommen chinesische Investoren und Carrier ins Spiel, mit denen Via Net.Works in Verhandlungen steht und die in den Westen drängen. Um wen es sich dabei handelt, will Grüter nicht verraten, er spricht jedoch von «beachtlichen Mitteln, die diesen Firmen zur Verfügung stehen. Denken Sie nur an Lenovo, welche die IBM-PC-Sparte kaufte, um damit den Schritt zum internationalen Unternehmen zu vollziehen. Ähnliches ist in der Telekom-Branche möglich.»






Doch bevor es soweit ist, gilt es noch eine hohe Hürde zu nehmen. Insgesamt werden in der Schweiz nur drei nationale Lizenzen – als Einstandspreis wird über einen Betrag von 5 bis 6 Millionen Franken spekuliert – vergeben. «Und wer die bekommt, ist ja praktisch schon heute klar», weiss Aldo Britschgi, CTO bei Via Net.Works. Aus diesem Grund wurde bei der ComCom bereits eine Beschwerde hinterlegt. Man will entweder mehr Konzessionen oder zumindest regionale Lizenzen. Unklar sind zudem auch die Konzessions-Auflagen. Doch schon im Laufe des Monats wird man mehr wissen, denn schon bald sollen die Lizenzen vergeben werden.
Gesetzt aber, Via Net.Works würde wider Erwarten eine nationale Konzession erhalten, ein verbindlicher WiMax-Standard würde innert nützlicher Frist abgesegnet (für die Tests wird auf eine proprietäre Lösung gesetzt) und die chinesischen Investoren entpuppten sich als so stark wie angekündigt, dann könnte – wer weiss – hier ein äusserst starker vierter Player heranwachsen. Und das schon rasch, denn laut Britschgi würde man bereits Ende 2006 erste Dienste in gewissen Regionen anbieten.

(mw)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Aus welcher Stadt stammten die Bremer Stadtmusikanten?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER