Schweizer CIOs verlieren Kompetenzen
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/16
Schweizer CIOs stehen trotz entspannter Marktlage weiter unter dem Druck, die Kosteneffizienz zu erhöhen. Zwar werden die Budgets nicht mehr reduziert, es müssen jedoch mit den bestehenden finanziellen Ressourcen zusätzliche Aufgaben erledigt werden. Dies weiss KPMG in der aktuellen Studie «IT-Management 2005» zu berichten, für die 135 Unternehmen in der Deutsch- und Westschweiz befragt wurden. Im Rahmen der Studie klagt denn auch Daniel Hüsler, Leiter Informatik ABB Schweiz, Hochspannungstechnik: «Die Tendenz, die Kosten für IT-Investitionen ständig zu rechtfertigen, absorbiert mehr Ressourcen als die mögliche Kosteneinsparung.»
Und die Klagen der CIOs gehen weiter. So wurde beispielsweise festgestellt, dass die Entscheidungskompetenz des Informatik-Verantwortlichen im Vergleich zu 2003 in fast allen Bereichen gesunken ist, und dies obwohl die Aufgaben zunehmen und anspruchsvoller werden. Nicht einmal die Hälfte der CIOs hat beispielsweise die Befugnis, ihr Projektportfolio zu planen.
Hohe Priorität in der strategischen IT-Planung 2005 wird der Geschäftsprozessunterstützung, aber auch dem IT-Servicegrad und der Qualität sowie der Effizienzsteigerung und der Sicherheit beigemessen.
Daneben findet man in der Studie aber auch Angaben beispielsweise zu den IT-Gesamtkosten pro PC-Arbeitsplatz, die je nach Branche höchst unterschiedlich sind. Bei einem IT-intensiven Finanzdienstleister belaufen sie sich auf 22'400 Franken, in Branchen wie der öffentlichen Hand (8'800 Franken) oder dem Chemie- und Pharma-Geschäft (9'800 Franken) liegen sie bedeutend tiefer.
Abschliessend werden von KPMG auch künftige Herausforderungen an den CIO genannt. IT-Abteilungen müssten professioneller werden und ihren Nutzen aufzeigen, heisst es beispielsweise. Strategie und Organisation würden an Bedeutung gewinnen, und das IT-Projektmanagement müsse strukturierter werden.