Computerindustrie kommt in Fahrt
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/19
Apple mit höchstem Umsatz seit drei Jahren" (Heise), "Texas Instruments trumpft auf" (Computerwoche), "Intels Quartal übertrifft Erwartungen (Cnet), "AMD kann deutlich zulegen" (Golem) - dies sind nur einige Titel von Newsmeldungen aus den letzten Tagen und Wochen betreffend der Ergebnisse des dritten Quartals. Die Botschaft ist klar - der Markt zieht wieder an, speziell im Hardware-Bereich.
So liess beispielsweise Gartner verlauten, dass sich der europäische PC-Markt erhole und im dritten Quartal ein Stückzahlenwachstum von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr aufweise. Weltweit betrug der Anstieg gar 14,1 Prozent - insgesamt 42,5 Millionen Geräte gingen über den Ladentisch. Im Sog der anziehenden Computerverkäufe trumpft beispielsweise AMD gross auf. Mikrochips, vor allem aber Flash-Speicher, verkauften sich gut und bescherten dem Unternehmen im dritten Quartal einen Umsatz von 954 Millionen Dollar - den höchsten seit den ersten drei Monaten 2001. In diesem Zeitraum schrieb AMD auch zum letzten Mal schwarze Zahlen. Im abgelaufenen Quartal konnte der Verlust zumindest auf 31 Millionen Dollar eingeschränkt werden, verglichen mit 254 Millionen vor Jahresfrist.
Solche und ähnliche Erfolgsgeschichten gibt es an allen Ecken und Enden. SonyEricsson kommt nach zwei Jahren erstmals in dieGewinnzone, Samsung überraschte mit positivem Quartalsergebnis, Lexmark übertraf die Erwartungen und IBM konnte den Gewinn innert Jahresfrist um eine halbe Milliarde Dollar steigern - vor allem jedoch dank den Services. Trotz der positiven Ergebnisse darf eines nicht vergessen werden: Die letzte Hardware-Erneuerungswelle rollte vor dem Jahrtausendwechsel durch die Firmen. Gemäss dem gängigen Lebenszyklus eines Rechners ist der Austausch dieser Geräte nun langsam fällig. Vor allem PC- und Chip-Hersteller dürften dies jetzt und in naher Zukunft spüren. Danach droht wieder ein Loch.
Zudem: Euphorie ist nicht überall angebracht. Sun enttäuschte zum vierten Mal in Folge und musste einen Umsatzrückgang von 7 Prozent auf 2,54 Milliarden bei einem Verlust von 286 Millionen Dollar einstecken. Trotzdem erklärten Sun-Verantwortliche die gewählte Strategie für richtig - auch wenn Analysten anderer Meinung sind.