Lasche Infos vom Cablecom
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/18
Erboste Cablecom-Kunden meldeten sich in jüngster Zeit bei InfoWeek und klagten über die Servicequalität und den Kundendienst des Fernseh-, Internet- und Telefonieanbieters. Klagen über Cablecoms Quality of Service sind an sich nichts neues, seit jedoch der Telefondienst Digital Phone angeboten wird, erhalten sie deutlich mehr Brisanz. Bei Telefondiensten gehen regelmässige Ausfälle und schlechter Kundendienst schlicht nicht mehr an. Cablecom spielt die Probleme herunter: Mediensprecher Stephan Howeg: "Unsere letzte Kundenumfrage hat gezeigt, dass 90 Prozent unserer Digital-Phone-Kundinnen und -Kunden zufrieden mit dem Dienst waren." 10 Prozent aber sind es nicht - zuviel für einen Telefonanbieter. Howeg: "Gegenwärtig befinden wir uns noch in der ersten Phase des Projekts, die unter anderem auch dazu dient, allfällige Probleme zu erkennen und zu beheben." Ein Testlauf mit Kunden also?
Auf jeden Fall hat die Cablecom einen Digital-Phone-Fragebogen ausgesendet. Darin wird - nur am Rande - auch von Problemen mit dem Service berichtet. Fragen, was für Probleme das sind und weshalb die Kunden nicht besser informiert werden, weicht Howeg aus: "Der Fragebogen dient zu einer detaillierten Statuserhebung während der ersten Phase und der Evaluation von Verbesserungspotenzial." Diese lasche Informationspolitik verärgert die Kundschaft. "Anstatt die Kunden zu informieren, was los ist und bis wann der Telefondienst wieder funktioniert, bekommt man den lapidaren Tipp "Telefonieren Sie doch mit einem Handy". Alleine die Hotlineanrufe haben mich bis heute rund 40 Franken gekostet", so ein erboster Kunde gegenüber InfoWeek. Und weiter: "Cablecom betreibt eine äussert unprofessionelle Informationspolitik."
(mw)