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Zürich als Security-Hauptstadt

Viren und Hackern in Zukunft keine Chance geben, will die ETH Zürich zusammen mit Partnern aus der Industrie.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/17

     

"Viren und Hackern in Zukunft keine Chance geben", will die ETH Zürich zusammen mit Partnern aus der Industrie. Dazu wurde in Zürich das Zurich Information Security Center (ZISC) gegründet. Das Industriekonsortium, mit dem die ETH kooperiert, besteht derzeit aus der Credit Suisse, dem IBM Forschungslabor Zürich sowie den Sun Microsystems Laboratories in den USA. "Es gab Interesse von einigen potentiellen Partnern", informiert Prof. Dr. David Basin, einer der Verantwortlichen beim ZISC. "Diejenigen, die wir jetzt haben, können aber viel einbringen. Wir sind jedoch grundsätzlich offen für weitere Partner."


Ausbildung und Grundlagenforschung

Im Prinzip wird es am ZISC zwei Arten von Aktivitäten geben: Ausbildung und Grundlagenforschung. Ein grosses Problem der Informationssicherheit sei der Mangel an qualifizierten Spezialisten, heisst es seitens der ETH. Deshalb wurde eine Professur für Informationssicherheit eingerichtet. Daneben wird ein Master- und ein Nachdiplomstudiengang entwickelt, und zudem sollen öffentliche Veranstaltungen zum Thema Sicherheit vom ZISC angeboten werden.



Durch Forschung will man die Voraussetzung für wirkungsvolle Sicherheitstechnologien schaffen. Die Partner sollen dabei nicht nur finanzieren, vielmehr soll auch ein Wissens- und Erfahrungsaustausch stattfinden. Die Erkenntnisse aus der Forschung werden für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Der Vorteil für die einzelnen Partner liegt darin, dass sie die Probleme, die untersucht werden, mitdefinieren können.




"Zu den ersten Projekten, die in Angriff genommen werden, gehören beispielsweise neue Krypto-Systeme oder Intrusion Detection Management", informiert Basin. Zum Budget darf der Professor aber keine Auskünfte geben.



"Rund 10 Leute werden in der Sicherheitsforschung beschäftigt sein", lässt sich Basin jedoch entlocken.



Anziehender ETH-Ruf

Die drei am Projekt beteiligten Firmen äussern sich folgendermassen über die Partnerschaft:




Credit Suisse: "Bei der Informationssicherheit wurde bisher wenig anwenderorientierte Grundlagenforschung betrieben. Das ZISC bietet die Chance, dass Grundlagenforschung gebündelt erfolgen kann. IT-Sicherheit ist für ein Finanzdienstleistungsunternehmen von herausragender Bedeutung. Die Credit Suisse engagiert sich am ZISC, um frühzeitig die Trends und Risiken in diesem Bereich zu erkennen sowie um sich aktiv an Know-how-Transfers beteiligen zu können", informiert CS-Sprecher Matthias Friedli.





IBM Forschungslabor Zürich: "Uns geht es in erster Linie darum, den Standort Zürich zu stärken. Wir haben grosses Interesse, den Nachwuchs zu fördern und die Weiterentwicklung im Bereich IT-Security zu forcieren", so Martin Hug von IBM Research.




Sun Laboratories: "Der hervorragende Ruf der ETH und die Bedeutung des Standorts Zürich mit seinem liberalen Forschungsumfeld lassen Sun eine Zusammenarbeit als eine zukunftsweisende Investition betrachten. Forschung im Bereich IT-Sicherheit ist für das Weiterbestehen einer funktionierenden Gesellschaft im Licht der technologischen Veränderungen unumgänglich, und das ZISC wird hier Wesentliches leisten können", tönt es überschwenglich von Dr. Whitfiled Diffie, Distinguished Engineer bei den Sun Laboratories in den USA.



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