Rätsel um Sunrise-Panne
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/14
Sunrise schaffte es im Sommermonat Juli ganz gross auf die Frontseiten der hiesigen Tageszeitungen - aus einem Grund jedoch, der alles andere als erfreulich ist. Die Mails von über einer halben Million Kunden der Dienste Freesurf und Freesurf Plus gingen verloren, dazu kam der Datenverlust von 4000 Weboffice-Konten. Was genau bei Sunrise schiefgelaufen ist, darüber kann nur spekuliert werden. Sicher ist, dass die Server nicht gehackt wurden, vielmehr muss es sich um einen ominösen Hardware-Fehler gehandelt haben, der auch die Backup-Daten - sofern sie denn vorhanden waren - vernichtet hat. Laut Sunrise würden die Ursachen derzeit analysiert. Bis die Analyse abgeschlossen sei, verweigert man beim Telekom-Unternehmen die Aussage.
Der Freesurf-Kundschaft werden als Entschädigung für den entstandenen Ärger 100 Gratis-Surfminuten geschenkt. Bei den 4000 Weboffice-Kunden wird laut Sunrise jeder Fall für sich unter die Lupe genommen. Wie genau die einzelnen Entschädigungen aussehen, hängt vom jeweiligen Kunden (Weboffice-Nutzung privat oder geschäftlich) und der Höhe des entstandenen Schadens ab - mit Sicherheit werden jedoch allen Kunden Monatsgebühren entlassen. Laut Sprecherin Monika Walser - die übrigens selbst zu den betroffenen Weboffice-Usern gehört - sei man bei der Klientel auf viel Verständnis gestossen. Auch mehrere Wochen nach dem Vorfall seien noch keine Kunden abgesprungen, genauso wenig seien Klagen eingegangen, auch wenn teilweise damit gedroht wurde. Wie gross der Imageverlust sei, könne man jedoch erst in einigen Wochen beurteilen.
Bis zum 31. August hält Sunrise eine Gratis-Hotline (0800 804 141) in Betrieb, bei der sich Geschädigte melden können.
(mw)