Grosse Lust auf E-Schalter
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/14
Herr und Frau Schweizer lechzen nach dem virtuellen Amtsschalter. Dies geht aus einer Befragung des GfS-Forschungsinstituts bei 1000 Eidgenossen hervor.
83 Prozent aller Befragten wünschen sich, dass sie Adressänderungen via Internet vornehmen könnten, während 79 Prozent den Wunsch hegen, dass Stellen im öffentlichen Bereich online ausgeschrieben sind. Auf Platz drei (72%) folgt der Wunsch, online abzustimmen. 70 Prozent würden Informationen über Schulen im Netz begrüssen, und 68 Prozent würden die Steuererklärung via Internet erledigen, wenn sie denn könnten.
Aus der Umfrage lässt sich auch herauslesen, dass sich die Bevölkerung Gedanken zum Thema eGovernment macht. So finden 76 Prozent, dass Online-Angebote nur Sinn machen, so lange keine persönlichen Daten angegeben werden müssen. 67 Prozent sind der Überzeugung, Online-Dienstleistungen seien nur dann sinnvoll, wenn damit auch Kosten eingespart werden.
Spannend: Bei der Frage, ob das Internet-Angebot der Gemeinden heute zufriedenstellend sei, teilen sich die Gemüter. 25 Prozent finden sie genügend, 31 Prozent ungenügend, und der Rest kann sich nicht entscheiden. Eine Rolle spielt bei dieser Frage auch, dass viele Bürger die Online-Bestrebungen der Regierung zu wenig kennen. Die Site www.ch.ch beispielsweise haben bislang nur gerade 3 Prozent schon benutzt, und 50 Prozent können aus dem Stegreif keine URL einer Regierungs-Seite nennen.
Zum Schluss halten die Studienverfasser fest, dass Befürchtungen, E-Governement könnte den altbewährten Schalter ersetzen, unbegründet seien. Trotzdem werden beispielsweise www.ch.ch gute Startchancen eingeräumt. Im November soll die Site lanciert werden.
(mw)