Zweikampf der sozialen Netzwerke
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/06
Yahoo tritt der OpenSocial Foundation bei. Dabei handelt es sich um eine Allianz, welche sich um die Entwicklung offener Standards in sozialen Netzwerken kümmern will. Über die Standards soll der Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Netzwerk-Plattformen erleichtert werden. Der Foundation gehören unter anderem Google sowie MySpace an, nicht dabei sind jedoch Microsoft und Facebook.
Microsoft (an Facebook beteiligt) verfolgt eigene Pläne im Social-Networking-Bereich. Konkret hat Windows-Live-Director John Richards die Zusammenarbeit mit den Social-Networking-Plattformen Bebo, Facebook, Hi5, LinkedIn und Tagged angekündigt. Die Zusammenarbeit sieht vor, dass die Nutzer der Netzwerke Daten via Windows Live austauschen können. Dazu hat Microsoft den Plattformen die Windows Live Contacts API zur Verfügung gestellt. Ausserdem wurde eine Website (www.invite2messenger.net) aufgeschaltet, über die Nutzer des Windows Live Messenger ihre Kontakte in Microsofts Partner-Social-Networks zum Live Messenger einladen können.
Experten werten Googles Beitritt zur OpenSocial Foundation auch als Zeichen für die Ablehnung Yahoos gegen Microsoft. Deshalb habe Yahoo die Partnerschaft mit den Microsoft-Rivalen Google und MySpace gesucht. Man wolle sich für Redmond unattraktiv machen. Bei Microsoft dürfte man den Yahoo-Beitritt entsprechend mit Zähneknirschen verfolgt haben. Nichtsdestotrotz wurde vergangene Woche spekuliert, dass Microsoft sein Yahoo-Angebot erhöhen will. Die Rede ist von 10 Prozent, die mehr bezahlen werden sollen.
(mw)