Hersteller-Unabhängigkeit als Linux-Plus
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/10
Die US-Marktforscher der
Yankee Group haben vor rund einem Monat mit einer Studie für viel Aufmerksamkeit gesorgt. In besagter
Erhebung ging es um die Verwendung von Windows und Linux auf dem Server. 500 Anwender aus unterschiedlichen Branchen wurden befragt, herausgestellt hat sich, dass sich Linux und Windows ein Kopf-
an-Kopf-Rennen liefern.
In Sachen TCO (Total Cost of Ownership) würden beide Plattformen in etwa gleich gut abschneiden, so die Analysten. Etwas Vorsprung hat Linux im Sicherheitsbereich. Das Open-Source-OS konnte im Schnitt eine Bewertung von 8,3 Punkten (auf einer Skala von 1 bis 10) erreichen, Windows kam auf 7,6 Punkte. Bemerkenswert jedoch: In einer ähnlichen Studie vor einem Jahr erhielt Windows nur knapp die Hälfte der diesjährigen Punktzahl, die Linux-Bewertung hingegen veränderte sich kaum.
Punkto Zufriedenheit konnte Windows hervorragend abschneiden. 88 Prozent der Befragten zeigten sich überzeugt, dass der Windows Server 2003 punkto Qualität, Zuverlässigkeit und Performance mindestens so gut oder besser als ein entsprechendes Linux-Produkt ist.
Der triftigste Grund, der für Linux anstelle von Windows auf dem Server spricht, ist jedoch die Hersteller-Unabhängigkeit. Dies hat eine Umfrage auf InfoWeek online ergeben. Das Argument «mehr Sicherheit» gaben knapp 20 Prozent an, tiefere Kosten sind für gut 10 Prozent der wesentlichste Faktor. Den offenen Quellcode hingegen sehen nicht einmal 5 Prozent als wichtigsten Grund an, und knapp 30 Prozent sehen kein Argument für Linux anstelle Windows.
Die Yankee-Studie hat ausserdem zutage gefördert, dass in den meisten Firmen ohnehin gemischte Linux/Windows-Serverumgebungen anzutreffen sind.