Nach Hack: Ruhe bewahren - Türen schliessen
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/09
Das Internet war noch nie so unsicher wie in diesem Jahr. Laut Internet Security Systems wurden allein in den ersten drei Monaten 160 Millionen Vorfälle verzeichnet, die im Zusammenhang mit Internet-Sicherheit standen - ein neuer Rekord.
Die IT-Infrastruktur ist also Gefahren ausgesetzt wie nie zuvor, und obwohl inzwischen viele Administratoren die Notwendigkeit einer tadellosen Absicherung der IT-Umgebung erkannt haben, gibt es in den meisten Unternehmen noch Lecks, die ein Hacker auszunutzen weiss. Was aber tun, wenn ein Eindringling den Weg in die Firmen-IT gefunden hat. Für 70 Prozent unsere Leserinnen und Leser ist klar: Das Leck umgehend ausfindig machen und abdichten. Dies ist das diskussionslose Ergebnisse des InfoWeek-Quick-Poll zum Thema "Welches ist die wichtigste Massnahmen, wenn ein Hacker ins Unternehmensnetzwerk eingedrungen ist?"
Bei 10 Prozent der Leserschaft werden als wichtigster Schritt die Daten umgehend gesichert. Bei weiteren 9 Prozent liegt die oberste Priorität darin, den Schaden zu eruieren, und 8 Prozent verfolgen das Ziel, einen weiteren Vorfall zu verhindern, indem die Intrusion Detection verbessert wird. Immerhin 3 Prozent geben an, als wichtigste Massnahme die Strafverfolgungsbehörden einzuschalten. Seit Beginn dieses Jahres gibt es hierzu eine Koordinationsstelle für Internetkriminalität (Kobik). In den ersten drei Tätigkeitsmonaten der Kobik sind immerhin bereits 1400 Meldungen bei der Stelle eingegangen, wobei jedoch die meisten Themen wie Kinderpornografie oder Betrug betrafen. Firmen, die ein Eindringen ins die eigene Infrastruktur meldeten, waren bislang eher die Ausnahme.