Netscape nun auch in Europa bedeutungslos
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/05
Netscape verliert auch im deutschsprachigen Raum an Boden. Dies zeigt die neueste Publikation der deutschen Unternehmensberatung Fittkau & Maass. Knapp 100'000 Internetnutzer nehmen jeweils an der Benutzeranalyse W3B teil, so dass die Ergebnisse als durchaus repräsentativ angesehen werden können.
Bei der Herbstumfrage 2002 nutzten gerade noch 7,7 Prozent der User Netscape- beziehungsweise Mozilla-Browser, die beide auf derselben Engine basieren. Der grösste Gewinner - wie könnte es anders sein - ist Microsofts Internet Explorer, inzwischen mit einem Marktanteil von 90,8 Prozent im deutschsprachigen Raum. Auf alternative Browser wie Opera entfallen gerade noch 1,5 Prozent.
Interessant in Bezug auf Netscape ist auch die Tatsache, dass über die Hälfte der Netscape-User nach wie vor mit der Version 4.x arbeitet. Dies kann als weiteres Indiz dafür gewertet werden, dass sich Netscape mit der vor Bugs strotzenden Version 6 sein Grab zum Teil selber geschaufelt hat. Auf Mozilla entfallen übrigens weniger als ein Prozent.
In Vergangenheit erfreute sich Netscape vor allem im deutschsprachigen Raum überdurchschnittlicher Beliebtheit - auch heute ist der Anteil nach wie vor höher als in den meisten anderen Teilen der Welt.
Nichtsdestotrotz fällt der Netscape-Marktanteil seit 1996, als Fittkau & Maass mit den Erhebungen begonnen hatte, kontinuierlich. Noch vor einem Jahr betrug der Anteil des Browser-Pioniers 11,8, vor zwei Jahren 25,9 Prozent. Langsam sinkt der Netscape-Anteil auf einen Wert, bei dem sich ein Webentwickler fragen muss, ob es sich überhaupt noch lohnt, Sites für die Browser-Plattform anzupassen - nur allzu oft ein ziemlich aufwendiger Job.