cnt

Informatik muss sexy werden

In Zürich fiel der offizielle Startschuss für das Jahr der Informatik, mit dem primär der Nachwuchsmangel im IT-Bereich behoben werden soll.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/02

     

«In der Informationstechnologie scheint ein Informationsmangel zu herrschen», mutmasste Google-Vize Urs Hölzle am IT Summit des Jahres der Informatik – Informatica 08, in Zürich. Hölzle spielte damit auf den Mangel an Informatiker-Nachwuchs in der Schweiz, beziehungsweise auf das Image der IT an, welches nicht der Realität entspreche. Schliesslich sei die Informatik einer der vielfältigsten und spannendsten Berufsbereiche, die es gäbe – und zudem team­orientiert, überaus anständig bezahlt und zukunftssicher. Das Bild vom einsamen Freak, der mit Pizza bewaffnet nachts vor dem PC hackt, müsse korrigiert werden, und jeder, der in der IT arbeite, könne beim Verbessern des Images mithelfen, so Hölzles Aufruf.


Der Summit am 28. Januar war die erste von vier grossen nationalen Veranstaltungen im Rahmen der Informatica 08, welche von zahlreichen anderen Events und Aktionen begleitet wird. Unter anderem ist das Projekt iLearnIT.ch geplant, das Jugendlichen das Thema Informatik näherbringen soll, indem sie etwa mit der jugendgerechten Programmierumgebung «Scratch» experimentieren können. Ebenfalls geplant: «FIT in IT» – eine Roadshow an Gymnasien, an der man Fragen rund um die Informatik als solche und das Berufsbild des Informatikers aufgreifen und diskutieren will.



Bereits im Vorfeld des Summits wurde zudem der «Swiss Computer Science Challanges Award» ausgeschrieben, in dessen Rahmen «zukunftsweisende Forschungs­ideen» mit insgesamt 30’000 Franken ausgezeichnet werden. Man wolle mit dem Award aufzeigen, dass mit der Informatik grundlegende Erkenntnisse erarbeitet werden können, die weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen haben.


Das Gros der Informatica-08-Projekte geht also in Richtung Nachwuchsförderung. Und auf die Dringlichkeit dieser Förderung wiesen sowohl Urs Hölzle als auch Bundesrätin Doris Leuthard in ihrem «Plädoyer für Fantasie und Risikobereitschaft» hin. Man müsse Mittel für die Ausbildung gezielter einsetzen sowie administrative und bildungspolitische Hindernisse aus dem Weg räumen, so die Bundesrätin. Ausserdem müsse man im Bereich E-Government dringend mehr tun, die Ausbildung stärken und den Frauenanteil steigern. Die Bedeutung der IT müsse bewusst gemacht werden: «Informatik ist zur Schlüsseltechnologie geworden.»

(mw)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wie hiess im Märchen die Schwester von Hänsel?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER