RFID: Doch nur ein Hype
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/04
Kaum ein IT-Hersteller, der nicht irgendwelche RFID-Ankündigungen in petto hat, kaum ein Medium, das nicht über RFID berichtet, und kaum ein Marktforscher, der der Technologie nicht phantastische Wachstumszahlen prognostiziert. Doch in jüngster Zeit sind auch kritische Stimmen zu hören, die besagen, dass der Hype um RFID das tatsächliche Interesse in Firmen bei weitem übertrifft. RFID-Tags müssten für den breiten Durchbruch massiv günstiger werden. Aber auch aus Datenschutz-technischer Perspektive sind die Chips heikel, befürchtet man doch den gläsernen Konsumenten. Und nicht zuletzt dürften Firmen die nicht unerheblichen Investitionen für RFID fürchten.
Gestützt werden diese negativen Stimmen durch den InfoWeek Quick Poll, in dem wir wissen wollten, wie es um die RFID-Pläne in Schweizer Firmen steht. Nur gerade 4,3 Prozent der Umfrage-Teilnehmer gaben zu Protokoll, in ihrer Firma werde bereits mit RFID gearbeitet. Bei weiteren 6 Prozent ist der Einsatz in Planung. Beinahe 60 Prozent aber gaben Auskunft, die Firma hätte keine RFID-Pläne, und weiteren 30 Prozent sagten die vier Buchstaben gar nichts. Deshalb hier die Erklärung.
Bei RFID (Radio Frequency Identification) handelt es sich um eine Art Etiketten, auf denen Informationen über ein Produkt oder einen Gegenstand gespeichert sind und die kontaktlos gelesen werden können. Ein RFID-System besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten: Einem Transponder (der Etikette) und einem Lesegerät. Der Transponder besteht aus einem Koppelelement sowie einem elektronischen Mikrochip. Die Energie bezieht er entweder von einer eigenen Batterie oder kurzzeitig aus dem Feld, dass das Lesegerät generiert. Der Empfänger ist eine Kombination aus Hochfrequenzmodul, einer Kontrolleinheit (üblicherweise mit IT-Schnittstelle) und einem Koppelelement zum Transponder – einer Antenne also.