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Optimismus trotz Kostendruck

IT-Dienstleister blicken optimistisch ins Jahr 2005.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/02

     

Die Softwareentwicklung ist in die Phase der Industrialisierung getreten und wird mehr und mehr zu einem Handelsgut. Preis- und Kostendruck zwingen sowohl Anbieter als auch Kunden, wo immer möglich auf Standardprodukte zurückzugreifen.» Diese Aussage entstammt dem jüngsten UBS-Branchenspiegel, einer Konjunkturanalyse für die Schweiz. Die Publikation wurde aufgrund der Befragung von über 4500 Firmen erstellt und befasst sich mit den Trends im Geschäftsjahr 2004 und einem Ausblick für 2005.






Generell lässt sich sagen, dass die Mehrheit der Unternehmen die hochgesteckten Erwartungen für 2004 übertroffen hat und mit Zuversicht ins eben erst angebrochene Jahr blickt. Die Rentabilität habe sich in den meisten Branchen verbessert, der Preiszerfall konnte hingegen meist noch nicht ganz gestoppt werden. Die zweijährige Phase des Personalabbaus aber habe ein Ende gefunden, für 2005 wird mit einem leicht höheren Personalbedarf – unterschiedlich nach Region und Branche – gerechnet. Auch die Aussichten im Bereich Informatikdienste sind für 2005 mehr oder weniger erfreulich.

Honorardruck und sinkende Preise

Nebst dem eingangs erwähnten Trend Richtung Software-Standardprodukte soll die Software-Entwicklung primär im Ausland stattfinden. Doch seien bereits heute 86 Prozent der IT-Beschäftigten in der Softwareberatung tätig, relativiert die UBS diesen Trend. Im vergangenen Jahr entwickelten sich denn auch die Bereiche Wartung und Consulting erfreulich, nicht aber das Lizenzgeschäft – Unternehmen würden schon Lizenzen besitzen oder auf Open Source umsteigen. Der ganzen Branche gemeinsam seien der Honorardruck und die sinkenden Einkaufspreise. Für viele Firmen würden 2005 die Integration und Konsolidierung bestehender Systeme, Prozesse, Beschaffungs- und Vertriebskanäle zuoberst auf der Prioritätenliste stehen. IT-Berater müssten nebst betriebswirtschaftlichem Wissen auch profunde Branchenkenntnisse aufweise können. Kleine und regional tätige Dienstleister könnten bei KMU dank Kundennähe den grossen Anbietern die Stirn bieten.


Hin zur Flatrate

Noch besser als für die IT präsentieren sich die Aussichten für den Telekom-Bereich. Der rasante Technologiewandel schaffe hier neue Einkommensquellen. Für 2005 rechnet die UBS mit höheren Investitionen, primär weil die letzte Meile über kurz oder lang fallen wird. Die Konsequenzen für den Kunden lässt die Bank aber noch offen. Und eine weitere Prognose: Unter dem Druck von VoIP werde sich die Telekom-Industrie hin zu einem Modell mit Flatrate im Festnetzbereich bewegen.


IT-Ausgaben im Plus

Gemäss der EXP-Studie (Executive Program) von Gartner, für die 1300 CIOs aus über 30 Ländern befragt wurden, werden die IT-Budgets im laufenden Jahr im Schnitt um 2,5 Prozent wachsen. In der selben Studie vor Jahresfrist wurde für das Jahr 2004 noch ein Wachstum von einem Prozent prognostiziert. Der Fokus der Unternehmen liegt 2005 auf Wachstum und Gewinnsteigerung. Business Intelligence und Geschäftsprozesse werden demnach die CIOs beschäftigen. Ebenfalls oben auf der Liste stehen Security, die Mobilität der Mitarbeiter, VoIP, Servervirtualisierung, Speicher-Management sowie Datenschutz und Privacy.

(mw)


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