Keine Ersparnisse durch Outsourcing
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/20
Fast die Hälfte von 151 US- und 127 europäischen Firmen konnten nur minimal Kosten einsparen, indem sie finanztechnische Betriebswirtschaftstätigkeiten outgesourced haben. Dies hat PricewaterhouseCoopers (PwC) in einer Untersuchung herausgefunden. Für 31 Prozent ergaben sich durch die Auslagerung des Abrechungswesens nur geringe Vorteile, und neun Prozent berichten, das Outsurcing habe keinen Einfluss auf die Kostenstruktur des Unternehmens gehabt. Für 4 Prozent der Firmen sind durch Outsourcing sogar Mehrkosten entstanden, wogegen nur 3 Prozent eine erhebliche Summe einsparen konnten. Das Paradoxe an der PwC-Umfrage ist aber, dass nichtsdestotrotz drei von vier Firmen auch in Zukunft finanztechnische Aufgaben an Dritte vergeben wollen. 29 Prozent werden die Outsourcing-Tätigkeiten gar erweitern. PwC interpretiert diese Entwicklung so, dass Outsourcing-Vorhaben schlecht vorbereitet würden. Viele Firmen würden Deals eingehen, ohne überhaupt ein Preis-Leistungs-Verhältnis durchgerechnet oder das Potential von Outsourcing durchleuchtet zu haben.
Synstar hat 700 IT-Manager in Europa zum Thema Offshore-Outsourcing befragt und dabei festgestellt, dass die Skepsis gross ist. 70 Prozent aller Befragten würden nicht mal einen einzigen IT-Bereich ins Ausland auslagern. 29 Prozent würden am ehesten noch das Netzwerk- und Datenmanagement Offshore outsourcen, 24 Prozent den User-Support und 17 Prozent das Business Continuity Management. Nur gerade 10 Prozent ziehen bei der Wartung und beim Support der Desktops Offshore-Outsourcing in Betracht, und nur wenig mehr sind es beim IT-Strategie- und Personal-Management. Als sinnvoll erachtet wird die Auslagerung ins Ausland einzig bei sogenannten Offline-Aufgaben wie der Software-Entwicklung.
(mw)