OOXML bei der ISO durchgefallen
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/16
Microsofts Office Open XML wird vorderhand kein ISO-Standard. Damit das Dateiformat im Schnellverfahren als Standard zugelassen wird, hätten zwei Drittel der stimmberechtigten Mitgliedsstaaten mit «Ja» stimmen müssen. Diese Mehrheit wurde nicht erreicht. Gezählt wurden
53 Prozent Ja-Stimmen. Nun werden im Frühjahr 2008 beim sogenannten «Ballot Resolution Meeting» (BRM) die Vorschläge, die zu OOXML zusammen mit der Abstimmung gemacht wurden, besprochen und Lösungen erarbeitet. Dann wird nochmals abgestimmt.
Die Diskussionen, ob OOXML zum Standard werden soll, waren rund um den Globus und insbesondere auch in der Schweiz äusserst heftig (InfoWeek berichtete in der letzten Ausgabe). In der Kritik stand hierzulande insbesondere Hans-Rudolf Thomann, der Vorsitzende des Unterkomitees, das sich mit der Standardisierung befasst. Ihm wurde mangelnde Neutralität vorgeworfen. Thomann seinerseits konterte auf die Vorwürfe damit, dass die Gegner von OOXML einen politischen, nicht einen technischen Entscheid fällen würden.