Internet-Fallback über die Luft


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/12

     

Mit einem Notebook über das Mobilfunknetz im Internet zu surfen, ist heute – dank entsprechenden PC-Cards oder direkt ins Gerät integrierten SIM-Karten (eine komplette Übersicht über solche Geräte folgt in der nächsten Ausgabe) – problemlos möglich. Den Desktop hingegen konnte man bis anhin nicht über UMTS und Co. mit dem Web verbinden. Abhilfe schafft nun das Mobile Unlimited USB Modem der Swisscom. InfoWeek hat sich das Kistchen, etwa so gross wie ein ein Puderdöschen, genauer angesehen.


Los geht's

Ein grosses Lob hat sich die Swisscom betreffend der Installation beziehungsweise der Inbetriebnahme des USB-Modems verdient. SIM-Karte einstecken, Modem an einen USB-Port anhängen, und schon wird (dank integriertem Flash-Speicher mit der Software drauf) mit der Installation begonnen – ohne dass der Anwender einen Finger rühren müsste. Einfacher geht’s nimmer – zumindest nicht unter Windows 2000, XP oder Vista. Für Mac-User wurde dann doch noch eine Installations-CD beigelegt, die auch benötigt wird. Nach rund 2 Minuten ist das Modem installiert, und es kann im Prinzip losgesurft werden. Nach einem Doppelklick auf das entsprechende Desktop-Symbol muss lediglich noch die SIM-Karten-PIN eingegeben und auf «Connect» geklickt werden. Danach steht die Internetverbindung automatisch über das beste verfügbare Mobilnetz. Unterstützt werden dabei GPRS, EDGE, UMTS und HSDPA. Mit HSDPA surft man schon fast in ADSL-Tempo, und auch mit UMTS ist die Geschwindigkeit (die beim Test im Bereich von 320 kbps Down- und 50 kbps Upload-Speed lag) durchaus akzeptabel. Mit EDGE und vor allem GPRS wird’s dann schon eher ein Geduldsspiel, doch schneller als ein V.92-Modem ist es allemal. Zudem sind 90 Prozent des Landes mit UMTS abgedeckt. Zu erwähnen noch: WLAN wurde nicht integriert.


Volumen im Auge behalten

Das kleine Stückchen Software, das zum Modem gehört, ist ähnlich einfach gehalten wie die Installation. Das Hauptmenü besteht aus den vier Punkten «Connect», «Browser» (um den Standardbrowser zu starten), «SMS» und «Contacts». Via «SMS» kann man Kurzmitteilungen versenden, Contacts kann zur Kontakteverwaltung verwendet werden, wobei beispielsweise Kontakte von der SIM-Karte importiert werden können. Ausserdem finden sich einige Optionen zum Netzwerk, beispielsweise ob man eine Technologie (3G, GPRS) bevorzugt, sowie die «Volume Statistics». Diese Statistik ist nicht ganz unwichtig, denn wie alle anderen Unlimited-Technologien beziehungsweise -Tarife wird auch das USB-Modem je nach gewählter Tarifoption in Zeiteinheiten (z.B. 5 Franken pro Stunde) oder mit Volumenbeschränkung (z.B. 79 Franken pro Monat inkl. 2 GB Traffic) verkauft. Übrigens ist die Nutzer-Statistik entweder auf dem USB-Modem oder auf den Swisscom-Servern gespeichert, denn die Software merkt sich, wie viel Zeit und Daten bereits auf einem Rechner bezogen wurden, auch wenn das Modem an einen anderen Rechner gehängt wird.


Durchaus sinnvoll

Bleibt die Frage, für wen das USB-Modem Sinn macht, angesichts der Tatsache, dass Breitband via Festnetz so weit verbreitet ist. Jemand, der mit verschiedenen Rechnern (etwa dem Desktop zuhause und dem im Ferienhaus oder dem heimischen Desktop und dem mobilen Notebook) online gehen will, ohne dabei mehrere Abos zu lösen, kann sicher vom USB-Modem profitieren. Vorausgesetzt, er erwartet nicht vollen Breitband-Speed und ist kein Download-Junkie.
Durchaus Sinn kann die Lösung auch in einem Unternehmen ohne redundante Internetverbindung machen. Für den Fall, dass das Internet einmal ausfällt, hat man mit Mobile Unlimited ein Backup für Notfälle in der Hinterhand. Dank dem USB-Modem jetzt nicht mehr nur für Notebooks, sondern auch für Desktops.

(mw)


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