cnt

Das Ende der innovativen IT

Hitzige Diskussionen am IDC-Forum über die Bedeutung innovativer IT.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/18

     

Kontroverse Diskussionen am Pariser Forum der Marktforscher von IDC: Prominente Industrie-Beobachter legten mehr als nur leicht unterschiedliche Ansichten darüber an den Tag, wie die Rolle der IT die Business-Strategie einer Firma beeinflussen kann.
Nicholas Carr, früher einmal Editor der Publikation «Harvard Business Review» und bekannt für einen Artikel und später für ein Buch mit dem provokativen Titel «IT Doesn't Matter», argumentierte, IT sei Commodity geworden – selbstverständlich wie die Strom- und die Wasserversorgung. Die neuste Technologie einzusetzen bringe allerhöchstens kurzfristig einen strategischen Vorteil, der zudem teuer werden könnte.


Vorteile dank dynamischer IT

Als Konsequenz daraus zeigt sich Carr überzeugt, dass sich die Erneuerungs-Zyklen in Unternehmen verlangsamen werden, dass Jahr für Jahr weniger für die Informatik ausgegeben wird und dass verlässliche Technologien anstelle innovativer Lösungen gefragt seien.
Demgegenüber vertrat IDCs Senior Vice President Research Frank Gens die Meinung, dynamische Unternehmen bräuchten eine dynamische IT. Nur so könnten sie auf die sich schnell ändernden Anforderungen des Daily-Business eintreten. IBMs On Demand oder HPs Adaptive Enterprise seien Initiativen, die genau in diese Richtung zielen. Dynamische IT bedeuten gemäss Gens aus der Business-Sicht flexible Betriebskosten und flexibles Sourcing und aus dem technischen Blickwinkel virtualisierte Ressourcen, End-to-End-Design und -Management, eine Service-orientierte Architektur und standardisierte Komponenten.

Vorsprung durch IT

Noch weiter ging Don Tapscott, prominenter Business Consultant und Buchautor. Er lehnte Carrs Argumente als falsch ab. Sie würden jeglicher Grundlage entbehren. Es gäbe heute noch genügend Beweise, dass sich ein Unternehmen durch innovative IT einen Vorsprung verschaffen kann. Vielleicht halte der Vorteil nicht mehr 18 Jahre wie früher, sondern noch 18 Monate, doch nur weil die Zeitspanne kürzer geworden sei, könne ein Unternehmen doch nicht darauf verzichten. Wenn IT-Innovationen aufgegeben werden, gebe ein Unternehmen nicht nur die IT auf, sondern Geschäfts-Innovationen an und für sich.


Security und Speichersysteme im Trend

Das amerikanische «CIO Magazine» hat im August und im Septmber 250 CIOs befragt, wie sich ihr IT-Budget in den nächsten 12 Monaten entwicklen wird. Im August erwarteten die IT-Verantwortlichen, noch 8,9 Prozent mehr während des nächsten Jahres für IT ausgeben zu können. Im September betrug der erhoffte Ausgabenanstieg nur noch 7,4 Prozent. Gefragt nach einzelnen IT-Sektoren liegen Sicherheit und Speichersysteme bei den CIOs im Trend. Im Minus befinden sich Ausgaben für Netzwerk- und Telekom-Equipment.

(mw)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Was für Schuhe trug der gestiefelte Kater?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER