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Ausgezeichnete Gewinner

InfoWeek ehrt Schweizer IT-Leistungen in den Kategorien Software, Projekte und Services, die innovative Geschäftsmodelle und effektivere Abläufe ermöglichen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/16

     

Nun sind sie vergeben, die ersten Swiss IT Awards von InfoWeek, in den Kategorien Software, Hardware, Projekt sowie einen Publikumspreis. In entspannter Atmosphäre wurde der Event durch ein Referat vom Schweizer Informatik-Pionier Professor Carl August Zehnder eingeleitet. Er legte auf ebenso einfache wie eindrückliche Weise dar, welche Erfolgsfaktoren in der IT planbar sind (siehe S. 53).
Merklich angestiegen aber ist
die Raumtemperatur spätestens, als InfoWeek-Chefredaktor Daniel Meierhans das Jury-Mitglied
Dr. Marcel Siegenthaler, TopSoft-Verantwortlicher, auf die Bühne bat, um den Preis in der Kategorie Software zu übergeben.


Entwicklung und Medizin

Mit einem warmen Applaus wurde der Vertreter der Omex AG auf der Bühne empfangen, um den Preis für ihre Lösung OpenMDX entgegenzunehmen. Dabei handelt es sich um ein quelloffenes MDA-Entwicklungswerkzeug (Model Driven Architecture), das auf OMG- und W3C-Standards (UML, XMI) beruht und das direkt aus einem Modell Programmcode generieren kann. Die Jury begründete ihren Entscheid damit, dass sich mit der Open-Source-Lösung OpenMDX der Programmier- und Testaufwand und somit auch die Kosten bei der Erstellung einer Softwarelösung drastisch reduzieren lassen – bei gleichzeitiger Steigerung der Qualität. Gerade für Schweizer Softwarehersteller seien im internationalen Konkurrenzkampf solche Automatisierungstools eine grosse Chance, so die Jury.






Interessant ist auch das Gewinnerprojekt bei den Services. Reto Schmid, Managing Director der Meta Group Switzerland, konnte den stolzen Vertretern der Firma Sirius Technologies die Auszeichnung für die Lösung mit der nicht ganz einfach zu merkenden Bezeichnung «Telemedizinisches Disease Management für Patienten mit chronischer Lungenerkrankung» überreichen. Darum geht’s: Patienten mit chronischen Lungenkrankheiten müssen sich aufgrund akuter Infekte – sogenannter Exazerbationen – zwei bis drei Mal im Jahr durch eine Hospitalisierung heilen lassen. Mit Hilfe des prämierten Systems und mobiler Spirometer – einer Art Messgerät für Zuhause – können Exazerbationen nun frühzeitig erkannt und so Krankenhausbehandlungen vermieden werden. Die Jury habe sich einstimmig für den Sieger ausgesprochen, alle relevanten Beurteilungskriterien seien überzeugend erfüllt worden. So finde man die technische Innovation, die fassbar und vernünftig sei, eine Effizienz, die verringerte Kosten bei höherer Qualität mit sich bringe, Usability, da die Anwendung für die meist älteren Patienten wie auch für die Ärzte einfach und sicher sei, und auch ein Marktpotential, da das Disease Management auch für weitere Patientengruppen denkbar ist, beispielsweise bei Bluthochdruck oder Zuckerkrankheit.

Bahnfahren und Verschlüsselung

Als Beweis, dass IT-Projekte bei der SBB auch erfolgreich sein können, überreichte Serge Moutet, CIO und Mitglied der Geschäftsleitung der Orell Füssli Holding, mit einem verschmitzten Lächeln den SBB- beziehungsweise Netcetera-Verantwortlichen den Projekt-Award für Pathfinder. Pathfinder ist eine browserbasierte Plattform zur Koordination sämtlicher grenzüberschneidender Bahnverbindungen in Europa und wird heute von den meisten grossen zentraleuropäischen Eisenbahngesellschaften genutzt. Vor allem das internationale
Umfeld des Projekts habe überzeugt. Die mehrsprachige Plattform sei ein erster Schritt zur Elektronisierung der internationalen Bahnverkehrsverwaltung und habe Pioniercharakter.
Zu guter Letzt konnte Daniel Meierhans noch den Publikumspreis vergeben, den er als den vielleicht wichtigsten Award bezeichnete, da er von den Lesern verliehen wurde. Gewonnen hat die Firma Onaras (Interview auf Seite 9) mit dem Secure EmailServer SEPP. SEPP ermöglicht das Chiffrieren des E-Mail-Verkehrs, ohne dass dafür irgendeine Aktivität des Endusers (spezielle Software, Schlüssel, Zertifikat) nötig ist.


Neue Chance im nächsten Jahr

Obwohl nur 4 der 15 Kandidaten einen Award nach Hause nehmen konnten – unzufriedene Gesichter fand man am geselligen Apéro nach der Verleihung keine. Zu gelungen war der Anlass. Zudem bekommen alle, die in diesem Jahr mit leeren Händen nach Hause gingen, im nächsten Jahr wieder eine Chance. Denn so viel ist sicher: Der Swiss IT Award wird auch 2005 wieder ausserordentliche IT-Leistungen küren und so einen kleinen Beitrag zur Belebung und Würdigung der hiesigen IT-Industrie leisten.

(mw)


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