Online im Bus – mässiges Echo
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/15
Zwischen dem 30. März und dem 2. Juli hat ETH World zusammen mit den VBZ und Sunrise in einem Pendlerbus, der zwischen den Standorten ETH Zentrum und ETH Hönggerberg in Zürich verkehrte, Wireless LAN im Rahmen eines Pilotprojekts angeboten. Gleichzeitig wurde bei den Fahrgästen eine Umfrage zum angebotenen Dienst durchgeführt. Die Ergebnisse liegen nun vor.
Grundsätzlich zeigen sich die Umfrageteilnehmer wenig enthusiastisch über das WLAN-Pilotangebot, obwohl das Interesse an kabellosen Internetzugängen im öffentlichen Verkehr durchaus da ist. Nur gerade 18 Prozent der Befragten waren der Meinung, WLAN im öffentlichen Verkehr nicht zu brauchen. Weitere 18 Prozent finden die Dienstleistung nützlich und würden auch dafür bezahlen, und der grosse Rest hätte zwar Interesse, wäre aber nicht bereit, dafür das Portemonnaie zu zücken. Ein Grund, warum das Pendlerbus-Angebot nur mässig gut angekommen ist, dürfte wohl darin zu finden sein, dass die WLAN-Verbindung nur bei 47 Prozent aller Bus-Surfer beim ersten Versuch zustandegekommen ist. Sieben Prozent konnten die Verbindung überhaupt nicht aufbauen, der Rest benötigte mehrere Versuche. Weiter fanden 43 Prozent den Zugang zu langsam, während nur 9 Prozent von der Geschwindigkeit positiv überrascht wurden.
Grundsätzlich wäre mit Sicherheit Interesse an WLAN im öffentlichen Verkehr da. Ob der Bus jedoch das richtige Transportmittel ist, um das Notebook auszupacken und eine Runde zu surfen, darf wohl bezweifelt werden. Das Projekt wird denn vorläufig auch nicht weiterbetrieben.
Forschern an der ETH ist es gelungen, ein MIMO-WLAN-System (Multiple-Input Multiple-Output) zu entwickeln und in einem Versuchsaufbau zu testen. Die Spezialisten verwendeten für das System vier Antennen im Sender und vier Antennen im Empfänger, um deren jeweilige Transferraten von 54 Mbps zu bündeln und so über ein einzelnes System mit einer Antenne 216 Mbps zu transportieren.
(mw)