Besucherrekord an der Computex
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/12
Die weltweit zweitgrösste Computermesse Computex in Taiwan, die vom 1. bis 5. Juni über die Bühne ging, hat mit einem Besucherrekord (plus 16 Prozent auf 118'000) abgeschlossen. Die Messe ist primär auf Hardware fokussiert, Taiwan ist bekanntlich Herstellungsland für den Grossteil Rechner und Komponenten.
So gab es von Acer beispielsweise ein Notebook mit einem 17-Zoll-Breitbild-Display zu sehen. Monitorhersteller Sampo zeigte ein
Doppel-LCD mit zwei VGA-Eingängen. Produktankündigungen in diesem Stil gab es denn zuhauf. Und doch schien sich auch abzuzeichnen, in welche Richtungen die Industrie sich entwickelt.
Ein Trend, der sich herauszuschälen scheint, sind sogenannte Mini-Barebones, kleine Rechnerkisten also, die selbst zusammengebaut beziehungsweise mit CPU, Speicher, Festplatte und Laufwerken bestückt werden können. Zudem scheint sich die Industrie nicht mehr so schwer zu tun mit der Einführung neuer Technologien wie in den vergangenen Monaten. Im Serverboard-Bereich zeichnet sich so offenbar ein Wechsel hin zu DDR2-RAM und zu PCI-Express ab, wie an der Computex zu spüren war. So zeigte beispielsweise Tyan das Thunder i7525, ein Dual-Xeon-Board, das bis zu 16 GB DDR2-400 ECC registered Speicher, PCI-Express und Serial-ATA unterstützt.
Ein weiteres Kernthema waren drahtlose Verbindungen über WLAN und Bluetooth. So war eine wahre Schwemme von entsprechenden Routern, Switches und WLAN-Kameras zu finden, wie der Vor-Ort-Korrespondent unserer Schwesterzeitschrift «IT-Reseller» berichtete.
Vergeblich suchte man aber den bereits als Weihnachtsrenner taxierten, von Intel lancierten Gehäusestandard BTX (Balanced Technology eXtended), der bessere Kühlung und eine kompaktere Bauweise erlauben und den ATX-Standard ablösen soll. Letztlich gilt die Computex auch als eine Art Branchenbarometer, und die Nadel scheint tendenziell eher nach oben zu schwenken.