Gemeinden haben IT nicht im Griff
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/05
Eine Studie der St. Galler Beratungsfirma FDM&M zeigt ein einigermassen erschreckendes Bild der IT-Situation in Schweizer Gemeinden. Laut einer Umfrage aus dem vergangenen Jahr lagen die IT-Ausgaben der befragten Gemeinden um 18 Prozent über den Budgets. Nur ein Drittel würde «das Internetzeitalter effizient meistern», heisst es. Über die Hälfte der Gemeinden verzichtet beispielsweise bei der Suche nach einem geeigneten Softwareanbieter darauf, den Auftrag auszuschreiben. Dabei fliesst in Software beinahe die Hälfte der
gesamten IT-Budgets (siehe Grafik). Mangels Kenntnis des Markes würden viele Gemeinden auf bekannte Anbieter setzen. Wettbewerber, welche vergleichbare Lösungen günstiger anbieten, würden oftmals übersehen. Laut FDM&M-Geschäftsleiter Oliver Fiechter haben «zwei Drittel der befragten Gemeinden im IT-Bereich Optimierungspotential».
Es soll jedoch auch positive Beispiele geben. Während gewissen Gemeinden die Budgets um 30 Prozent überschreiten, betreiben andere ein sehr genaues Kostenmanagement, so die Studienverfasser. Als positives Beispiel von Gemeinden mit über 10’000 Einwohnern wird beispielsweise Ittingen genannt. Dort soll primär Standardsoftware laufen, die es erlaubt, Leistungen im voraus genau zu kalkulieren und die Kosten im Rahmen zu halten.