Auf Nummer sicher
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/07
Da soll noch jemand behaupten, Heim-PCs wären nicht gut genug geschützt und deshalb der Hauptgrund für die derzeitige Virenplage. IT-Profis wie die InfoWeek-Leserschaft zumindest schützen ihre Heim-PCs hervorragend. Der grösste Teil setzt auf eine Kombination aus Firewall und Virenscanner. Nur wenige der 270 Teilnehmer haben eingestanden, den Heim-PC gar nicht zu schützten.
Am häufigsten steht eine Hardware-Firewall zusammen mit einem Virenscanner im Einsatz, knapp verfolgt von einer Software-Firewall-Virenscanner-Kombo. Mit je gut 5 Prozent ist der Anteil derjenigen, die entweder nur eine Software-Firewall beziehungsweise nur einen Virenscanner benutzen, etwa gleich gross. Knapp 4 Prozent vertrauen auf eine Hardware-Firewall. Tatsache ist, dass IT-Profis für die Gefahren aus dem Netz sensibilisiert sind, Otto-Normaluser aber häufig den Schutz trotz Breitbandzugang sträflich vernachlässigt. Sträflich kann dabei durchaus wörtlich genommen werden, denn es ist unter anderem so, dass der Besitzer eines Rechners, der beispielsweise für Spam missbraucht wird, theoretisch wegen Fahrlässigkeit haftbar gemacht werden kann. Früher oder später wird so ein Fall eintreten, ist man in Expertenkreisen überzeugt.
In der Schweiz gibt es derzeit knapp eine Million Menschen, die breitbandig ins Internet gehen. Wie der "Kassensturz" vor einigen Wochen berichtete, ist ein hoher Prozentsatz dieser User ungeschützt. Bei Hispeed-Kunden der Cablecom beispielsweise seien es über die Hälfte. Der Fernsehbericht hat einige Provider nun dazu bewogen, sich dem Thema Sicherheit verstärkt anzunehmen. Sie tun dies vor allem über die Information der Kunden. So findet man inzwischen bei praktisch allen grossen Providern eine Security-Sektion auf der Site. Nur ein sensibilisierter User schützt sich, so die Meinung.