Auch Telekoms lagern aus
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/07
Gemäss einer Studie der Unternehmensberater von Deloittes werden bis 2008 rund 5 Prozent der 5,5 Millionen Arbeitsplätze im weltweiten Telekomsektor in Billiglohnländer ausgelagert. Das würde 275'000 Stellen entsprechen. Die Jobs werden in traditionelle Offshoring-Regionen wie Indien, Südafrika oder Südamerika, aber auch nach Osteuropa und China verlegt werden. Die 42 Unternehmen, die aus den Segmenten Festnetz, Mobil und Kabel befragt wurden, erwarten gesamthaft betrachtet Kostensenkungen in der Höhe von 20 bis 30 Prozent. Gemäss den Marktforschern stelle sich für Unternehmen derzeit nicht die Frage, ob Arbeit in Billiglohnländer gegeben wird, sondern welche Bereiche dafür in Frage kommen. Offshoring werde zur Wachstumsstrategie.
Gemäss den Deloittes-Marktforschern muss die Verlagerung von Arbeitsplätzen auch für Industriestaaten nicht zwingend schlecht sein. Sie könnte weltweit zu mehr Beschäftigung führen, da die Kosten je Beschäftigtem sinken würden. Zudem wird die Entwicklung zu einer breiteren Palette an Telekommunikationsdienstleistungen für den Endkunden führen.
Die US-High-Tech-Industrie wehrt sich derweil gegen den Vorwurf, durch Outsourcing Arbeitsplätze zu vernichten. Stattdessen wurde eine Studie präsentiert, die aufzeigt, dass im vergangenen Jahr durch Offshoring 90'000 US-Arbeitsplätze geschaffen wurden. Die Argumentation: Durch die Offshoring-Einsparungen könnten die Firmen ihr Business im Heimatland ausbauen.