12 Prozent nutzen E-Government
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/05
Gemäss dem ersten Trendbarometer E-Government von Unisys und der Berner Fachhochschule erledigen erst 12 Prozent der Bevölkerung ihre Geschäfte mit den Behörden auf elektronischem Weg. Primär werden vor allem triviale Möglichkeiten genutzt, beispielsweise die Beschaffung von Infos (70%), das Herunterladen von Formularen (37%) oder die Übermittlung von Anfragen (23%).
Offenbar gibt es Bedenken betreffend der Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit, zudem sind die E-Government-Möglichkeiten auch wenig bekannt. Nur gerade jeder zweite Befragte kannte die Website seiner Gemeinde, 40 Prozent diejenige des Kantons, und bloss 28 Prozent konnten die Plattform des Bundes benennen. Guichet Virtuel war gerade einmal sieben Prozent ein Begriff.
Für die Zukunft zeigen sich Herr und Frau Schweizer aber optimistisch. Zwar wird für 43 Prozent der persönliche Gang zum Behördenschalter auch künftig der wichtigste Weg bleiben, um mit den offiziellen Stellen zu kommunizieren, das Telefon aber wird vom Internet (für 40 Prozent der Kommunikationskanal der Zukunft) auf Platz drei verdrängt.
Auch E-Voting wird eine vielversprechende Zukunft vorausgesagt - vor allem könnte die Stimmbeteiligung durch die Möglichkeit des elektronischen Abstimmens wieder steigen. Zu den in Zukunft am stärksten gewünschten Behördendienstleistungen via Web gehören die Möglichkeit, den Wohnsitz bestätigen zu lassen, sich beim Umzug an- und abzumelden, Fahrzeuge an- und abzumelden und den Führerschein ändern zu lassen. Höhere Gebühren für Behördengeschäfte via Internet werden klar abgelehnt und sind laut Studienverfassern deshalb keinesfalls zu empfehlen.
Für die Studie wurden 1003 Personen aller Schweizer Sprachregionen befragt. Der Trendbarometer soll in Zukunft regelmässig erhoben werden.
(mw)