Hardware-Boom hat eingesetzt
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/22
Die Durststrecke für die Hardwarehersteller scheint vorüber. Gemäss den kalifornischen Marktforschern von iSuppli soll der Markt 2004 und 14,3 Prozent wachsen - Zahlen, die an die sagenhaften Wachstumsschübe Ende der neunziger Jahre erinnern. Und die positiven Prognosen der Auguren gehen gar noch weiter. Bis ins Jahr 2007 wird ein Jahreswachstum von 11,7 Prozent beim Umsatz und von 10,7 Prozent bei den Stückzahlen vorausgesagt. Was andererseits bedeutet, dass auch die Zeit der grossen Preisabschläge vorbei ist. Als Boom-Grund geben die Marktforscher in erster Linie den wachsenden asiatischen Markt - mit China als Zugpferd - an. Der Markt soll sich sowohl im Privat- wie auch im Geschäftskundensegment erholen, wobei die Business-Kunden aber für 70 Prozent des Umsatzes sorgen werden. Ein weiterer Grund für den 2004er-Boom dürfte aber auch der Wiederbeschaffungszyklus sein, der jetzt wieder ins Rollen kommt. Die letzte Erneuerungswelle fegte 1999, im Angesicht des vermeintlichen Y2K-Bugs, durch die Unternehmen.
Doch nicht nur das PC-Geschäft, auch die Server-Verkäufe kommen wieder ins Rollen. Im dritten Quartal konnten die Umsätze um 2 Prozent gegenüber derselben Vorjahresperiode zulegen, so die Analysten von IDC. Signifikanter jedoch ist der Anstieg der ausgelieferten Einheiten, der satte 19,5 Prozent betrug. Wobei vor allem die Intel- und AMD-basierenden Geräte für das höhere Volumen sorgten. Gegen den Strom entwickelte sich wenig überraschend der Absatz von Unix-Maschinen, der um knapp 4 Prozent zurückging. Linux-Server verkauften sich derweil sehr gut, vor allem für High-Performance-Cluster und Web-Infrastrukturen. Allein bei Sun legte der Linux-Markt um 50 Prozent zu. Die Windows-Server-Verkäufe stiegen gesamthaft um 10 Prozent. Im dritten Quartal wurden gut 840'000 Windows-Serverboxen ausgeliefert - gegenüber 210'000 Linux-Systemen. Fürs nächste Jahr wird alles in allem mit einem Serverwachstum von 5 Prozent gerechnet.
(mw)