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Code Red der Teuerste - Sircam der Gefährlichste

Experten analysieren das Virenjahr 2001

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2002/01

     

Nach der Virenflut vom letzten Jahr, die auch im Dezember nicht abflaute, ist es jetzt an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Dieser Aufgabe haben sich verschiedene Antivirenspezialisten sowie Marktforscher angenommen.



Der Monat Dezember war laut den russischen Kaspersky Labs ganz in der Gewalt des I-Worm.BadtransII. Über 87 Prozent aller registrierten Angriffe waren auf diesen Schädling zurückzuführen. Dagegen sind die Anteile der Viren auf Platz zwei (Trojan.PSW.Gip) und drei (I-Worm.Hybris) mit je rund 2,5 Prozent verschwindend klein.




Der Antivirensoftware-Hersteller Panda hat derweil die Top-Ten-Liste der am meisten verbreiteten Viren des gesamten vergangenen Jahres herausgegeben. 24 Prozent aller berichteten Vorfälle und Infektionen waren laut Panda auf den Sircam-Wurm zurückzuführen. Weitere 18 Prozent hatte der Virus Disemboweler zu verantworten. Einer der prominentesten Vertreter des vergangenen Jahres - Nimda - rangiert auf Rang 9 und in der Variante Nimda.D auf Rang 10 mit 5 beziehungsweise gut 3 Prozent.

Länger nicht gleich teurer

Panda interpretiert die Ergebnisse so, dass die Infektionstechniken den Hauptausschlag geben, wie hartnäckig ein Virus im Umlauf bleibt. Würmer, die vom User durch unüberlegtes Anklicken eines Attachments verbreitet werden, können sich länger in den Virenlisten halten als Schädlinge, die Sicherheitslecks ausnützen, wie beispielsweise Nimda.



Dass ein Wurm am längsten im Umlauf ist, muss aber noch lange nicht bedeuten, dass er den grössten ökonomischen Schaden anrichtet. Die Experten von Computer Economics haben sich mit dieser Thematik auseinandergesetzt und sind zum Schluss gekommen, dass der teuerste Virus 2001 Code Red war, der im August erstmals auftauchte. Er allein hat Schädigungen in der Höhe von 3 Milliarden Dollar weltweit angerichtet. Der finanzielle Aufwand generiert sich vor allem aus den zwei Faktoren Produktivitätsausfall sowie den Kosten für Support und Wiederherstellen der Systeme.




Hinter Code Red folgt auf dem zweiten Rang der Sircam-Wurm, also jener Schädling, der für die meisten Infektionen verantwortlich zeichnete. Er verursachte Kosten in der Höhe von 1,2 Milliarden Dollar, vor Nimda mit Schäden um 640 Millionen Dollar.



Love Bug noch immer ungeschlagen

Damit sind aber alle Viren des Jahres 2001 noch weit entfernt vom bislang verheerendsten Wurm überhaupt - dem Love Bug. Er verursachte im Jahr 2000 laut Computer Economics die astronomischen Kosten von 8,8 Milliarden Dollar. Melissa, der schlimmste Wurm 1999, kostete die Unternehmen 1,1 Milliarden Dollar.
Alles in allem wurden in diesem Jahr 13,2 Milliarden Dollar an Schäden durch Viren verursacht, also trotz allem deutlich weniger als noch 2000 (17,1 Milliarden Dollar). Diese Tatsache dürfte zum einen auf den Love Bug, zum anderen aber auch auf das sensibilisiertere Verhalten und auf bessere Schutzvorkehrungen der User zurückzuführen sein.



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