Transparentes OLED-Display entwickelt
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/07
Die Display-Zukunft an der Technischen Universität Braunschweig hat begonnen. Forschern ist es dort gelungen, einen transparenten Bildschirm –entsprechend dem Spielberg-Film «Minority Report» –zu entwickeln. Realisiert wurde das Display mit Hilfe von durchsichten Pixeln auf der Basis von organischen Leuchtdioden (Organic Light-Emitting Diode; OLED). Diese Pixel wurden nun erstmals auf einer ebenfalls transparenten Schicht zum Leuchten gebracht. Angesteuert werden sie dabei mit Hilfe von transparenten Dünnschichttransistoren (TFT). Diese bestehen anstatt aus Silizium aus einer rund 100 Nanometer dicken Metalloxidschicht aus Zinn-Oxid, die rund 90 Prozent des sichtbaren Lichts durchlässt und zudem leitfähiger als herkömmliche TFTs ist.
Geht es nach den Forschern, könnten auf diese Art und Weise in Zukunft grosse, hochauflösende Monitore mit Millionen solcher Pixel gebaut werden. Die Anwendungsgebiete sind dabei vielfältig. Neben der Unterhaltungselektronik oder der Medizintechnik könnten die Displays auch in der Autombil-industrie Verwendung finden, um beispielsweise den Autofahrer direkt auf der Windschutzscheibe mit Informationen zu versorgen.
Gemäss Projektleiter Thomas Riedl soll die Herstellung der transparenten OLED-Display nicht teurer kommen als die herkömmlicher OLED-Herstellung. Erste konkrete Anwendungen könnten zudem bereits in zwei Jahren bereitstehen.