Vista im Security-Check
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/14
Symantec hatte es sich jüngst zur Aufgabe gemacht, die Vorabversionen von Windows Vista auf die Sicherheit hin zu überprüfen. Insgesamt drei Berichte zum Thema Vista-Sicherheit wurden veröffentlicht, der letzte davon vor einigen Tagen. In diesem Bericht, der sich primär mit dem Systemkern auseinandersetzt, stellte Symantec Microsoft ein gutes Zeugnis aus. Die Kernel-Sicherheit von Vista sei wesentlich besser
als die von Windows XP. Und der neue Kernel müsse sich auch
im Vergleich zu Linux oder zum Mac OS X nicht verstecken.
Weit weniger gut war das Fazit hingegen beim ersten erschienen Bericht zum Thema Netzwerkfunktionen. Die neuen Netzwerk-Stacks seien noch lange nicht auf dem Sicherheitsstand von Windows XP. Auch im zweiten Report, dessen Fokus auf der Benutzerkontenkontrolle lag, berichtet Symantec von diversen Fehlern, die gefunden wurden. In Windows XP habe sich der Code mit der Zeit entwickelt und sei heute so gut wie fehlerfrei. Vista hingegen sei in vielen Bereichen neu entwickelt worden und werde vor allem zu Beginn für Sicherheitsprobleme sorgen, so Symantec.
Es stellt sich allerdings die Frage, wie sinnvoll es ist, Beta-Versionen Sicherheits-Checks zu überprüfen. Microsoft hat nach eigenen Aussagen die meisten der von Symnatec beanstandeten Fehler behoben und darauf hingewiesen, es sei heikel, Fehler in einer Beta in die Öffentlichkeit zu tragen.
Im Falle von Symantec ist die Kritik zudem brisant, da die Sicherheitsfirma seit Microsofts Eintritt ins Security-Business immer wieder durch heftige Kritik an Redmond aufgefallen ist.