

Die Marktforscher von Gartner sehen die Finanzindustrie in ziemlich schlechtem Licht, was die IT-Innovationskraft betrifft. Gartner macht für Banken und Invesment-Dienstleister bis 2013 die folgenden fünf Prognosen:
Die Hälfte aller Banken wird auch 2013 keinen formellen Plan und kein Budget für technische Innovationen haben – dies werde das Wachstumspotential massiv einschränken, zumal bankfremde Branchen wie Retail und Telcos sich zunehmend auch im Finanzsektor betätigen.
Peer-to-Peer-Lending wird sich um mindestens 66 Prozent steigern: Da die Banken immer weniger Kredite gewähren und sich eher auf Rekapitalisierung als auf Kreditvergabe konzentrieren, wird die Geldausleihe zunehmend ausserhalb des traditionellen Bankumfelds geschehen.
75 Prozent der Retail-Banken in den USA und in Westeuropa werden bis 2013 zehn Prozent oder mehr ihrer bestehenden Filialen schliessen. Stattdessen würden Multi-Tenant- und virtuelle Filialen aufkommen, die wesentlich günstiger zu betreiben sind.
Drei Viertel aller Banken werden nicht in der Lage sein, neue, potentiell disruptive Technologien zu erkennen und nutzbringend einzusetzen: Banken werden zunehmend Konkurrenz durch bankfremde Kräfte erhalten, die bisher als kaum gewinnbringend taxierte Marktnischen ausnutzen, um mit Hilfe neuer technischer Möglichkeiten innovative Produkte und Dienste auf den Markt zu bringen.
90 Prozent der aktuell geplanten Service-Hub-Anstrengungen im Bankgeschäft müssen auf globaler Basis neu konzipiert werden: Gegenwärtig sind viele Banken daran, Zahlungs-, Kredit- und Treasury-Management-Dienste auf einer einheitlichen Plattform zusammenzufassen. Sowohl die derzeit angebotenen Lösungen als auch die zugrundeliegenden Servicemodelle seien nicht ausgereift, meint Gartner. In den kommenden fünf Jahren werden Referenzmodelle, Messaging- und Prozessstandards und Weiterentwicklungen bei der SOA-Governance weit bessere Ansätze im Sinne von „virtuellen Hubs" ermöglichen.