Während in der Schweiz wochenlang über die Verletzung von Privatsphäre im Zusammenhang mit Street View debattiert wurde, nimmt die Diskussion in Deutschland einen anderen Verlauf. Zumindest in der Stadt Ratingen in der Nähe von Düsseldorf sorgt man sich weniger um die Privatsphäre, sondern sieht vielmehr eine Möglichkeit, um Geld zu verdienen. So will Ratingen sich von Google nicht einfach so abfilmen lassen, sondern verlangt eine Kilometergebühr. 20 Euro soll Google bezahlen für jeden Kilometer, der für Street View gefilmt wird.
Rechtlich sei Street View ja nicht zu verhindern, so die Oberen von Ratingen. Aber eine Sondernutzungsgebühr, wie sie auch von Marktständen verlangt werde, könne erhoben werden. Bei einem 309 Kilometer langen Strassennetz müsste Google 6180 Euro abliefern – an sich kein grosser Betrag, der aber trotzdem zum Problem werden könnte, sollte Ratingen mit seiner Gebühr Modellcharakter haben.
Vorerst will Google auf die Ansprüche der Stadt nicht eingehen, denn die Street-View-Aufnahmen würden während der regulären Teilnahme am Strassenverkehr gemacht, so eine Google-Sprecherin gegenüber der "Financial Times Deutschland".
(mw)