NetWare 6.5: Erste Schritte Richtung Open Source
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/15
Novell hat in diesem Sommer mit diversen Meldungen zum Thema Open-Source-Software auf sich aufmerksam gemacht. Die spektakulärste war dabei sicher die Ankündigung, das hauseigene Netzwerkbetriebssystem Netware ab der Version 7.0 nicht nur mit dem NetWare-, sondern auch mit einem Linux-Kernel zu lancieren.
Bereits bei der aktuellen Version 6.5, die Novell nun vorlegt hat, spielt Open Source eine gewichtige Rolle. Der Netzwerkspezialist hat die Open-Source-Technologien MySQL, Apache, Perl, PHP und Tomcat in NetWare 6.5 integriert. Diese Open-Source-Lösungen sollen nahtlos mit Novells Verzeichnisdienst sowie den Sicherheits- und Verwaltungs-Produkten zusammenarbeiten. Weiter wurde der J2EE-1.3-zertifizierte Novell exteNd Application Server auf das Betriebssystem gepackt. So können J2EE-kompatible Anwendungen genutzt und zudem Web Application Services entwickelt werden.
Das integrierte Novell BranchOffice ermöglicht es Administratoren, Zweigstellen eines Unternehmens zentral zu verwalten. Novell Virtual Office stellt Mitarbeitern eine virtuelle Arbeitsumgebung zur Verfügung. Damit können Teams standortunabhängig - via Browser - und unternehmensübergreifend an einem gemeinsamen Projekt arbeiten.
NetWare 6.5 ist Novells erster Schritt hin zu Open Source. Die Netzwerkdienste können unabhängig vom Netzwerktyp, von Speichersystemen oder von Client-Rechnern genutzt werden. Innerhalb der nächsten sechs Monate soll überdies Novell Nterprise Linux als NetWare-Ergänzung auf den Markt kommen. Mit der Erweiterung sollen viele der Netzwerkdienste von Netware 6.5 auch Linux-Servern zur Verfügung stehen. Novell betont denn auch, dass NetWare 6.5 "ein wichtiger Schritt hin zu den folgenden NetWare-Versionen ist, die den Einsatz aller NetWare-Funktionen auch unter Linux ermöglichen." Die NetWare-6.5-Lizenz wird ab rund 1400 Franken (5 Lizenzen) verkauft. Ein Upgrade gibts ab ca. 750 Franken (5 Lizenzen).
Info: Novell