Strassenpreise - Server, PCs, Notebooks & PDAs
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/13
Wenn Anbieter wie Dell auf dem Online-Store verkünden, es gebe diesen Monat 256 oder 512 MB RAM kostenlos zu einem neuen Rechner, sieht das auf den ersten Blick zwar nach einem fantastischen Angebot aus. Führt man sich aber die aktuellen Preise vor Augen, wird das Angebot doch stark relativiert. Denn Arbeitsspeicher war noch nie so billig wie heute.
Allein innerhalb der vergangenen sechs Monate gaben die Preise für Arbeitsspeicher zwischen 10 und 20 Prozent nach, egal, ob man die 128er, die 256er oder die 512er Kapazitäten betrachtet.
Dass Arbeitsspeicher dermassen günstig ist, war nicht immer so: Einst zählten RAM-Riegel zu den teuersten Rechnerkomponenten überhaupt. Ein Beispiel: 1995 waren 32 MB Original-Compaq-Speicher kaum für unter 1000 Franken zu haben. Heute kostet die achtfache Kapazität gerade einmal noch 5 Prozent vom damaligen Preis.
Doch die Preise der Memory-Bausteine sind keinesfalls konsequent auf Talfahrt, sondern im Gegenteil einer regelrechten Achterbahnfahrt ausgesetzt. Je nachdem, ob die Hersteller die Nachfrage decken können oder nicht, müssen auch erhebliche Preisanstiege in Kauf genommen werden. Signifikant war etwa die Zäsur im September 1999, als wichtige Produktionsstätten in Thailand dem Erdboden gleich gemacht wurden. Damals stiegen die RAM-Preise zwischenzeitlich gleich um den Faktor fünf.
Zur Zeit profitieren die Anwender allerdings enorm von den tiefen Speicherpreisen. Immerhin ist der Memory-Ausbau nicht nur unter Windows XP massgeblich für die Performance ausschlaggebend, und die 50-Franken-Investition für einen signifikanten Performance-Schub ist fast schon ein Muss.