Dank SMS: Sicheres E-Banking
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/09
Kürzlich erst haben sowohl die Zürcher Kantonalbank (ZKB) als auch die Raiffeisen Bank ein neues Sicherheitskonzept für ihre
E-Banking-Angebote vorgestellt. Erstmals soll dabei das Handy als weitere Sicherheitsstufe in den Prozess mit einbezogen werden. Das Prinzip ist bei beiden Banken relativ simpel: Bei der ZKB meldet sich der Kunde wie üblich über den Browser mit Login und persönlichem Passwort an und tätigt seine Transaktion. Innert kurzer Zeit erhält der Kunde dann eine SMS zugeschickt, in welchem die Details der Transaktion sowie der «Mobile TAN Code» enthalten sind. Erst wenn dieser korrekt eingegeben wird, kann die Transaktion auch wirklich durchgeführt werden. Man-in-the-Middle-Angriffe (MiTM) sollten somit nicht mehr möglich sein, da der Kunde die Zahlungsdetails vor der endgültigen Überweisung prüfen kann.
Die Anpassung der Sicherheitskonzepte ist dringend nötig. Denn die immer besseren Authentifizierungsverfahren beim E-Banking-Login haben dazu geführt, dass Angreifer vermehrt versuchen, die Transaktionen beim Absenden im Browser zu manipulieren, wie die Melde- und Analystestelle Informationssicherung des Bundes bereits im letzten Herbst warnte. Roger Huber von der ZKB ist überzeugt, dass sich durch das neue Verfahren Bedrohungen wie MiTM-Angriffe vermeiden lassen. Allerdings nur, wenn sich der Benutzer auch an die Sorgfaltspflicht halte. Auch bei der Raiffeisen Bank ist man der Ansicht, dass diese Methode die Angriffe «zumindest weitreichend» verhindern kann.
Um dies zu verhindern, setzt die ZKB auf die Post. Huber: «Die Registrierung der Mobilfunknummer erfolgt online. Aus Sicherheitsgründen wird für die Aktivierung ein Kanalwechsel vorgenommen: Der Kunde erhält per Post einen Aktivierungscode zugestellt.» Hat dazwischen also eine MiTM-Attacke stattgefunden und die eingegebene Nummer wurde geändert, dürfte der Kunde dies spätestens jetzt bemerken.
Ähnlich geht man auch bei der Raiffeisen Bank vor: Der Kunde aktiviert die Funktion ebenfalls via E-Banking. Kurz darauf erhält er eine Bestätigungs-SMS auf seine bereits früher bei der Bank hinterlegte Handynummer. Es ist also nicht mehr nötig, seine Handynummer online einzugeben, da die Bank diese schon besitzt. Somit können MiTM-Angreifer diese auch nicht mehr ändern. Theoretisch sollten also beide Verfahren funktionieren und eine erhöhte Sicherheit bieten.