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Das eSana Framework

Im eHealth werden derzeit erste Anwendungen entwickelt, die mobile Geräte zur Kommunikation zwischen Patienten und Leistungserbringern einsetzen. Das eSana Framework setzt Standards bei dieser Entwicklung.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/10

     

Durch die zunehmende Verbreitung sowie ortsunabhängige Nutzung wird der Einsatz von mobilen Geräten im Gesundheitsbereich interessant. Mobile Geräte können die Kommunikation zwischen Patient und Leistungserbringer verändern. Dies kann beispielsweise durch das Übertragen physiologischer Parameter wie Blutdruck, Herzfrequenz oder Blutzucker geschehen. Im finnischen Wellmate Projekt werden beispielsweise Blutzuckerwerte in regelmässigen Abständen vom Patient mittels eines mobilen Geräts an eine zentrale Datenbank geschickt, die sowohl vom Patienten als auch vom betreuenden Arzt eingesehen werden kann. An der Universität München wurde ein mobiles Gerät zur Messung der Lungenfunktion entwickelt. Auch hier werden die Daten über ein mobiles Telefon an einen zentralen Server gesendet. Eine weitere Entwicklung ist das «Herz-Handy» von Vitaphone, welches ein EKG mittels eines mobilen Telefons aufzeichnet und verschickt.





Die vorgestellten Applikationen laufen immer nach dem gleichen Schema ab. Die Parameter werden mit einem Messgerät aufgezeichnet, anschliessend vom Messgerät an das mobile Gerät gesendet und von dort zu einem Server geschickt. Dieser besitzt normalerweise eine Web-Schnittstelle, über die die Parameter ausgewertet werden können. An dieser Stelle setzt das eSana Framework an. Es definiert Standards, wie unterschiedliche Applikationen auf den gleichen mobilen Geräten und Servern ablaufen können. Der Vorteil für den Patienten liegt auf der Hand. Er kann verschiedene Applikationen mit der gleichen Software ablaufen lassen. Für den Betreiber gilt das Gleiche: Er kann verschiedene Applikationen über die gleiche Software anbieten.






Das eSana Framework besteht aus zwei Applikationen: Der eSanaClient, welcher auf dem mobilen Gerät installiert werden muss und der eSanaServer, welcher auf einem im Internet erreichbaren Server abläuft. Weiterhin kann eSana in drei Schichten separiert werden, wobei es in jeder Schicht eine Kommunikation zwischen eSanaClient und eSanaServer gibt.
Die oberste Schicht (1) regelt das Senden von physiologischen Parametern vom eSanaClient zum eSanaServer. Dort werden die Parameter entgegengenommen und für den Kunden gespeichert. Sie dienen als Grundlage für die Auswertung sowie Beratung (Schicht 2 und 3). Die physiologischen Parameter können entweder von einem medizinischen Gerät automatisch an das mobile Gerät des Kunden gesendet werden, oder sie können manuell beim eSanaClient eingetragen werden. Der eSanaClient sendet die Parameter an den eSanaServer weiter.





Die mittlere Schicht (2) stellt Werkzeuge bereit, um die erhaltenen Parameter auszuwerten. Es können beispielsweise Statistiken (graphisch oder textbasiert) vom eSanaServer abgerufen werden. Weiterhin ist es möglich, Berichte automatisch zu generieren.
Die unterste Schicht (3) steht für Beratung des Kunden bereit. In dieser Schicht bekommen neben dem Kunden ausgewählte Berater (Ärzte, Physiotherapeuten u.a.) Zugriff auf einen Teil oder alle gesammelten physiologischen Parameter. Die Beratung kann erfolgen, nachdem alle notwendigen Parameter gesammelt wurden oder während der Protokollierung der Daten. Der Berater kommuniziert dabei mit dem Kunden über die eSanaClient/eSanaServer-Verbindung.





Zur Unterstützung verschiedener Applikationen stellt eSana so genannte Profile bereit. Ein Profil definiert in eSana die Kommunikation zwischen eSanaClient und eSanaServer. Hierbei werden eine Reihe von Spezifikationen festgelegt, etwa welche Daten ausgetauscht werden, wie lange die Daten wo abgelegt werden, wer Zugriff auf die Daten hat und ähnliches. Aus technischer Sicht ist ein Profil ein XML-Dokument, welches vom eSanaClient und eSanaServer beim Start gelesen wird.




Schichtenmodell de eSana Framework

Executive MBA in eHealth

Das Departement für Informatik und die wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fakultät der Univeristät Fribourg bieten ein berufsbegleitendes Masterprogramm von 60 ECTS an, damit Hochschulabsolventen verschiedener Studienrichtungen (Medizin, Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft) sich auf dem Gebiet eHealth kompetent weiterbilden können.
Das Hauptmerkmal dieses Programms (siehe www.eHealthCenter.ch) bildet die Verknüpfung von ökonomischen und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen mit Methoden und Technologien des Informationsmanagements:


• Strategische Perspektiven im elektronischen Gesundheitsmarkt


• Finanzaspekte und Performance Measurement


• Marketing- und Beziehungsmanagement im Gesundheitsmarkt


• Entscheidungsunterstützung und Wissensmanagement


• Prozessmanagement und Qualitätskontrolle


• Rechtliche Aspekte bei der Nutzung elektronischer Dokumente


• Informationssysteme und elektronische Patientenakten


• Webservices, mobile Dienste und Home Care







Der Executive MBA in eHealth richtet sich an Ärzte und höhere Kader im Gesundheitsmarkt, welche die Potenziale von eHealth erfassen und entsprechende Projekte umsetzen möchten. Eine abgeschlossene Hochschulausbildung (Universität, Fachhochschule) und eine mehrjährige Berufserfahrung im Gesundheitswesen sind Voraussetzung.

Salärumfrage 2005

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