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RFID-Boom nicht vor 2020

Nur wenn die Funketikette billiger hergestellt werden kann, wird der prognostizierte Boom einsetzen können.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/08

     

Obwohl dem RFID-Markt über die nächsten Jahre ein starkes Wachstum vorausgesagt wird, könnte die Technologie ins Stocken geraten, wenn sie nicht billiger wird.
So oder so prophezeien die Analysten der britischen Unternehmensberatung IDTechEx dem weltweiten Markt mit den Funketiketten einen Umsatzanstieg von heute 1,9 auf rund 27 Milliarden Dollar im Jahr 2015.
Gleichzeitig warnen die Marktbeobachter aber, dass viele der Prognosen für den RFID-Einsatz im Detailhandel lückenhaft sind. Die prognostizierten Zahlen seien zwar realistisch, wenn man davon ausgeht, dass die Funk-Tags die heutigen Barcodes vollständig ablösen. Zur Zeit werden jährlich zwischen fünf und zehn Billionen Barcodes gedruckt. Die Ablösung wird aber gemäss Studie nicht vor 2020 möglich sein, wenn RFID-Etiketten weniger als einen US-Cent pro Stück kosten werden. Heute liegen die Preise noch bei rund 15 Cent. Nur durch alternative Technologien, wie beispielsweise vollständig mit metallischer Tinte druckbare Tags oder anderen Methoden, sind Preise denkbar, die den breiten Einsatz auf allen Produkten ermöglichen, so die Studie. Damit wäre das Problem aber noch nicht gelöst. Denn ein billiger Chip ist erst die halbe Miete. Genauso braucht es günstigere RFID-Lesegeräte. Die heutigen Kosten von 2000 Dollar pro Reader seien für Detailhändler schlicht unbezahlbar.
Wie auch immer, die gegenwärtige Technologie mit Silizium-Chips hat langfristig keine Zukunft, so das Fazit der Studie.


Next Generation RFID-Chip

Philips wird voraussichtlich im Spätsommer RFID-Chips lancieren, die der Next-Generation-Spezifikation des EPCglobal-Konsortiums entsprechen. Diese Chips erfüllen die Spezifikation Ucode EPC G2, womit es möglich sein soll, die regionalen Unterschiede, die bei den für RFID zugelassenen Kurzwellenbändern herrschen, zu berücksichtigen und sie so weltweit nutzen zu können. Der Chip wird voraussichtlich rund 15 Rappen bei Abnahme von 10'000 Stück kosten.




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