Endspurt im Dual-Core-Rennen
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/08
Die Entscheidung im Prestige-Duell darüber, welcher Chiphersteller den ersten Dual-Core-Prozessor auf den Markt bringen wird, dürfte noch in diesem Monat fallen. Obwohl von AMD nicht bestätigt, geht man allgemein davon aus, dass der erste Opteron mit zwei Kernen am 21. April in New York vom Stapel gelassen wird. An diesem Tag wird der zweijährige Geburtstag von AMDs Erfolgsprozessor Opteron gefeiert. Serverhersteller sollen bereits entsprechende CPUs für Ein-, Zwei- sowie Vier- und Acht-Weg-Server erhalten haben. Die Dual-Core-Opterons sind offenbar mit 2,2 GHz getaktet, etwas tiefer also als die schnellsten Opterons mit einem Kern (2,6 GHz).
Praktisch identisch sieht die Situation bei Intel aus. Doch anstelle von Server-Chips mit zwei Kernen sollen solche für Desktops an die Hersteller gegangen sein. Man geht allgemein davon aus, dass noch im April entsprechende Rechner erscheinen, die mit einem Pentium Extreme Edition ausgestattet sind. Von Dell werden beispielsweise eine High-End-Consumer-Desktop und eine Workstation erwartet. Die Intel-CPUs sind mit 3,2 GHz ebenfalls tiefer getaktet als die schnellsten Single-Core-Pentiums. Nichtsdestotrotz sollen sie dank den zwei Kernen je nach Anwendung deutlich schneller sein. Der deutsche Newsdienst «ZDnet» hat Benchmarktests mit der Dual-Core-CPU und dem Single-Core-Chip Pentium 4 Extreme Edition mit 3,73 GHz durchgeführt. Beim 3D-Rendering beispielsweise brauchte der Zwei-Kern-Chip für eine gestellte Aufgabe 43 Sekunden, das Ein-Kern-Pendant 66,7 Sekunden. Auch beim Multitasking (Antiviren-Scan und Video-Codierung) sowie
bei der MP3-Codierung konnte der neue Chip besser abschneiden. Hingegen war der Single-Core-Prozessor schneller beim Encoden von Videos oder bei der Anwendung Sorensen Squeeze 4.0.