Kombinierte Lösung hält verteilte Teams zusammen

Die Aare-Tessin AG für Elektrizität (Atel) ist eine europaweit tätige Energiedienstleisterin der Schweiz. Für ein neu gebildetes, über Europa verteiltes Team musste eine Lösung zur Zusammenarbeit gefunden werden. Als praktikabel stellte sich eine Kombination aus dem Videokonferenzsystem Polycom und Breeze für das Datenmanagement heraus. Für den Verbindungsaufbau zwischen Konferenzen mit mehr als zwei Teilnehmern sorgt ein externer Dienstleister.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/04

     

Atel stellte klare Anforderungen an die künftige Lösung. Aus Konferenzzimmern heraus mussten sich kleinere Gruppen über Video- und Daten-Verbindungen verknüpfen lassen. Dabei sollten sowohl Punkt-zu-Punkt-Verbindungen (zwei Sitzungszimmer) wie auch Multipunkt Verbindungen hergestellt werden können. Darüber hinaus musste die Möglichkeit bestehen, zu jeder Sitzung auch Einzelpersonen zu den Videokonferenzen zuzuschalten. Besonders hohe Anforderungen stellte Atel an die Qualität der Video- und Datenübertragung, da aufgrund der gemeinsam bearbeiteten Charts jeweils die Strategie für den Tag festgelegt wird.


Durchgängige Lösungen zu teuer

Zur Evaluation möglicher Lösungen sowie der Implementierung der später ausgewählten Lösung zog Atel einen ausgewiesenen Spezialisten bei. Die Evaluation kam recht schnell zu dem Ergebnis, das kein Anbieter allein die gestellten Anforderungen abdeckte. Microsoft beispielsweise hat gute Produkte für das Instant Messaging, die sowohl die Daten- wie auch Videoübertragung beherrschen. Jedoch sind diese Lösungen auf PC-Anbindungen beschränkt. Für Konferenzräume liess sich keine Lösung finden.



Auch die anderen grossen Anbieter hatten für die gestellten Anforderungen entweder keine durchgängigen Lösungen zu bieten oder sie waren so teuer, dass das angestrebte feinmaschige Netz von Videoanlagen nicht finanzierbar war. Starke Unterschiede zeigten sich beim Management der verschiedenen Lösungen. Jedoch waren die meisten Systeme in sich logisch und durch einen wenig routinierten Benutzer sicher zu bedienen.


Umstellung von ISDN auf IP geplant

Als gangbare Lösung stellte sich eine Kombination aus der Videokonferenzlösung von Polycom und dem Adobe-Produkt Breeze für das Datenmanagement heraus. Ein externer Partner sorgt für den Verbindungsaufbau zwischen Konferenzen mit mehr als zwei Teilnehmern. Diese Lösung erlaubt es, auch einzelne abgesetzte Teilnehmer zu den Konferenzen zuzuschalten.


Die Konferenzen, seien es Punkt-zu-Punkt- oder Multipunkt-Verbindungen, lassen sich komfortabel über ein Web-Interface beim Serviceprovider organisieren. Die Konfiguration basiert derzeit noch auf ISDN-Verbindungen, jedoch wird bereits die Umstellung auf IP-basierte Verbindung geplant. Erste Tests haben hier einen sehr guten Eindruck hinterlassen.



Einziger Wermutstropfen: Wie beschrieben konnten die Anforderungen nur durch zwei parallel arbeitende Teilsysteme (Video und Daten) erfüllt werden. Die Bedienung der Gesamtlösung durch einen ungeübten Benutzer ist jetzt nicht mehr gewährleistet.


Fazit und Ausblick

Die heutigen auf dem Markt verfügbaren Systeme bieten bezüglich der Integration von Sprache, Video und Daten grundsätzlich sehr gute Leistungen. Diese sind jedoch in der Regel auf einige wenige Merkmale beschränkt. Es existiert(e) kein System, dass die Atel-Anforderungen umfassend zu vertretbaren Kosten abdeckte.


Die Reaktion der Benutzer ist durchwegs positiv, solange nur einzelne Funktionen verwendet werden. Die Notwendigkeit, mehrere Systeme einsetzen zu müssen, erschwert jedoch den Umgang mit der Gesamtlösung deutlich. Die Benutzerreaktionen können denn auch entsprechend ausfallen.



Insgesamt sehen wir in dieser Technologie noch ein grosses Potential und verfolgen die Entwicklung laufend. In der nächsten Phase werden wir voraussichtlich das IP-Protokoll für die interne Videoübertragung implementieren. Ebenso prüfen wir, ob sich der Aufbau der Multipunkt-Verbindungen allenfalls intern realisieren lässt. Das würde das Handling vereinfachen und die Kosten senken. Längerfristig ist die Integration unserer Lösung auf Arbeitsplatzebene ebenfalls eine Option.



Hansjörg Hänggi ist Leiter Crossfunctional Applications und Leiter IT Projekt Management bei der Aare-Tessin AG für Elektrizität (Atel), Olten.


Aare-Tessin AG für Elektrizität (Atel)

Atel ist eine unabhängige Schweizer Dienstleisterin in Produktion, Handel und Vertrieb von Energie sowie in der Energietechnik.


Die Aare-Tessin AG für Elektrizität (Atel) ist eine europaweit tätige Energiedienstleisterin der Schweiz. Das Unternehmen hat sich seit der Gründung im Jahr 1894 vom regionalen Elektrizitätswerk in Olten zu einem international ausgerichteten Partner mit den Kernkompetenzen Energiehandel und Energieservice entwickelt.



Atel setzt im Segment Energie auf die Kombination von Handel, Vertrieb, Produktion und Netz. Energieservice steht bei Atel für sämtliche technischen Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Erzeugung, Übertragung und Anwendung von Energie.




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