EU überprüft Microsoft
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/01
Microsoft droht weiteres Ungemach von Seiten der EU-Kommission, die zwei neue Verfahren gegen die Redmonder eröffnete. Untersucht werden soll, ob Microsoft seine dominante Marktposition missbraucht und damit gegen EU-Regeln verstossen hat.
Beim ersten Verfahren handelt es sich um eine Beschwerde von Opera, welche die Einbindung des Internet Explorers in Windows bemängelt: Dieser würde internationalen Web-Standards nicht gerecht und schränke so die Interoperabilität ein.
Beschwerde Nummer zwei kommt aus dem Hause des European Committee for Interoperable Systems (ECIS). Laut ECIS soll Microsoft Schnittstelleninformationen bewusst zurückhalten, um die Interoperabilität mit Drittfirmen gering zu halten. Konkret soll es sich um die Office-Suite und Server-Software handeln.
Dass sich Streitereien mit der EU-Kommission nicht auszahlen, bekamen die Redmonder vor einigen Monaten zu spüren, als sie 500 Millionen Euro Bussgeld zahlen mussten. Ähnliches droht ihnen jetzt wieder.
Geht es nach dem amerikanischen IT-Magazin «InfoWorld», soll Windows XP ewig weiterverkauft werden. Eine entsprechende Petition wurde bereits gestartet. Auf Druck von Kunden und Herstellern entschied sich Microsoft bereits im September letzten Jahres, den Vista-Vorgänger noch länger als geplant und zwar bis Juni 2008 zu vertreiben, was offensichtlich aber nicht lange genug ist. Vorerst wird es für Windows XP auf jeden Fall noch das dritte und letzte Service-Pack geben.