SMS bremst UMTS
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/04
Der Erfolg des Kurznachrichtensystems SMS macht es den Anbietern schwer, die Konsumenten von den Vorzügen der dritten Mobilfunkgeneration zu überzeugen. Zu diesem Schluss kommen Analysten der Credit Suisse First Boston (CSFB). So hat dasWachstum des Textnachrichtenvolumens die Erwartungen in den letzten Jahren regelmässig übertroffen. Der SMS-Umsatz für das letzte Jahr in Europa wird mit 11,2 Milliarden Euro beziffert. Demgegenüber kommen neue Angebote wie MMS, Ringtöne oder Spiele kaum vom Fleck. Im vierten Quartal generierten SMS je nach Operator zwischen 80 und 90 Prozent der Umsätze mit Mobilfunkdiensten. Für dieses Jahr erwartet CSFB ein weiteres Wachstum für die intuitiv einfachen Kurznachrichten, bevor es sich während den nächsten drei Jahren langsam abschwächt. 2008 soll der Marktanteil dann noch 41 Prozent betragen.
Während SMS Erfolge feiert, konnten andere schriftliche Kommunikationstechnologien wie Instant Messaging oder E-Mail im Mobilfunk nicht richtig Fuss fassen. Die Gründe liegen gemäss den Analysten einerseits bei den hohen Preisen dieser Angebote, andererseits gibt es nach wie vor kein benutzerfreundlicheres System als SMS.
Den Analysten zufolge ist SMS auch mitverantwortlich dafür, dass sich die dritte Mobilfunkgeneration nur langsam bewegt. UMTS sei im Vergleich noch zu teuer und zu kompliziert für den kommerziellen Durchbruch.