Microsoft erweitert das Messaging
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/20
Nach der Vision Microsofts werden Telefonie und Instant-Messaging in naher Zukunft zusammenwachsen. Um für den lukrativen Markt gewappnet zu sein, präsentieren die Redmonder bereits jetzt ihre jüngsten Entwicklungen auf diesem Gebiet.
Dazu gehört einerseits der Live Communications Server (LCS) 2005, der definitiv anfangs Dezember auf den Schweizer Markt kommt. Die wesentlichsten Neuerungen gegenüber der Vorgängerversion (LCS 2003) betreffen die höhere Verfügbarkeit, den externen Zugriff auf die IM-Funktionen und die Kommunikation mit Instant Messengern von Drittanbietern wie AOL, MSN und Yahoo. Mit LCS 2005 können bis zu 15'000 Anwender gleichzeitig verwaltet werden. Den Kommunikationsserver wird es in zwei Varianten geben. Die Standard-Version kostet 1199 Dollar. In der Enterprise-Ausführung, die für 4969 Dollar verkauft wird, lassen sich mehrere Server bündeln, wodurch die Verwaltung von mehr als 100'000 gleichzeitigen Usern möglich wird.
Gleichzeitig kündigt Microsoft ihren kommenden IM-Client an (Codename «Istanbul»), der soeben in den Betatest geschickt wurde. «Istanbul» wird in der ersten Hälfte 2005 auf den Markt kommen und den Windows Messenger ablösen. Zwar kann der Messenger auch mit LCS 2005 genutzt werden, es wird aber entgegen gewissen Spekulationen keine Version 6.0 geben. «Istanbul» hingegen lässt sich nur mit der neusten Live-Communications-Serverversion nutzen.
Der fürs Unified Messaging aufgerüstete Client zeichnet sich nach Angaben von Sonu Aggarwal, Microsofts LCS Group Program Manager, durch die engere Integration mit der Office-Suite aus und soll als Schnittstelle zwischen Telefonie, Instant Messaging, Webconferencing, PC und PDA dienen.