Passport-Identifikation künftig nur noch fürs Microsoft-Land
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/19
Microsoft sieht sein Passport-Identifikationssystem nicht länger als Single-Sign-on-System für die weltweite Internetgemeinde. Die einst ambitiösen Pläne wurden jetzt fallengelassen. Stattdessen wird Passport künftig nur noch für Microsoft-eigene Services wie MSDN oder Hotmail eingesetzt. Microsoft entschied sich zu dem Schritt, nachdem die Online-Laufbahnberatung Monster.com sich dazu entschlossen hatte, den Authentifikationsservice nicht weiter zu unterstützen. Monster war einer der wichtigsten Passport-Verbündeten von Microsoft.
Passport galt ursprünglich als Kernkomponente in Microsofts Web-Services-Strategie. Über den Dienst hätten sich User weltweit eindeutig identifizieren sollen, um dann auf alle angeschlossenen Web Services und Online-Shops zugreifen zu können. Der Dienst wurde aber in den letzten Jahren kaum signifikant weiterentwickelt, einige Komponenten wurden sogar aus dem System entfernt. So wurde beispielsweise ein Verzeichnis, das die den Service unterstützenden Sites auflistete, dieses Jahr wieder vom Netz genommen.
Während Unternehmen Microsofts Passport wenig Vertrauen schenken, erhält die auf Business-to-Business ausgerichtete und von Sun Microsystems im Jahr 2001 ins Leben gerufene Identity-Management-Initiative Liberty Alliance prominenten Zuwachs. Als jüngstes Mitglied ist IBM zum Konsortium gestossen. Big Blue plant eine breite Palette von Identifikations-Spezifikationen rund um seine Tivoli-Management-Produktlinie. Ausserdem will das Unternehmen seine eigene sogenannte Web-Services-Federation-Spezifikation weiterentwickeln.