Google für Desktop und Handy

Google soll das Zentrum unser aller Leben werden. Dies ist das Ziel von Google-Chef Eric Schmidt, wie er während eines Gesprächs mit der Financial Times sagte. So soll Google in Zukunft nicht nur unsere Suchanfragen beantworten, sondern mit Hilfe persönlicher Profile auch Probleme wie «Welcher Job passt zu mir?» oder «Was soll ich morgen tun?» lösen können. Doch bis es soweit ist, will der Suchmaschinenbetreiber erst einmal Desktop und Handy erobern.


Als Vehikel für die Eroberung des Desktops soll Google Gears dienen. Gears erlaubt es, Online-Applikationen so zu erweitern, dass sie mit Hilfe eines Browser-Plug-ins für Internet Explorer und Firefox (Windows, MacOS X, Linux) auch ohne Internet-Verbindung funktionieren. Die Applikation interagiert dann statt mit dem Web mit einem lokalen Server, der HTML-Dokumente und Bilder bereitstellt, und einer Desktop-Datenbank. Ein spezielles Hilfsprogramm ermöglicht dabei die Ausführung zeitintensiver Tätigkeiten im Hintergrund. Verbindet sich der User wieder mit dem Internet, werden die Daten mit dem Online-Service synchronisert.

Gears ist Open-Source-Software und steht bislang nur in einer sehr frühen Beta-Version zur Verfügung. Die Programmierung von Gears erfolgt mittels JavaScript und SQLite. Wer es selber einmal ausprobieren will, kann das mit dem Google Reader tun, der bereits für die Offline-Nutzung fit gemacht wurde.


Für den Mobilfunksektor plant Google zwar kein eigenes Mobiltelefon, möchte aber auch hier die eigenen Applikationen omnipräsent machen. So arbeitet Google laut CEO Schmidt an einer kompletten Softwareplattform für Mobiltelefone, mit deren Hilfe Software nicht mehr speziell fürs Handy aufbereitet werden muss und neben Google auch anderen Entwicklern offen stehen soll. Von Partnerschaften mit Mobiltelefonherstellern erhofft sich der Suchmaschinen-Primus, dass sich die Google-Software zukünftig bereits vorinstalliert auf den Neugeräten befindet.