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Konsolidierung im CH-Breitbandmarkt


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/14

     

Der Internetanbieter Tiscali zieht sich aus der Schweiz zurück. Bis Ende Jahr soll der Verkauf abgeschlossen sein. Auch die Niederlassungen in Norwegen, Schweden und Südafrika werden abgestossen. Ausserdem steht auch der Verkauf der Filialen in Dänemark, Österreich, Spanien und Tschechien zur Diskussion. Das italienische Unternehmen will sich künftig auf die Märkte in Italien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und den Benelux-Staaten konzentrieren. In diesen Ländern erwirtschaftet die Firma rund 80 Prozent ihres Umsatzes.
Fast gleichzeitig kündigt Via Net.Works die Übernahme der Länderniederlassungen von Psinet Europe in Belgien, Frankreich, Deutschland, Holland und der Schweiz an.




«Es war schon vor zwei Jahren klar, dass die kritische Grösse von Psinet erreicht wurde, deshalb verwundert es nicht, dass sich die Unternehmen nun zusammenschliessen», sagt Stephan Brunner, Mediensprecher von Psinet.
Brunner bestätigt, dass das Wachstum im Breitbandmarkt
abgeschlossen ist und die Konsolidierung auf Hochtouren läuft. «Es herrscht ein verbitterter Konkurrenzkampf um Marktanteile», sagt Brunner. «Durch den Machtkampf werden viele kleinere Anbieter verschwinden. Andererseits gibt es durch die Konsolidierung auch
wieder Platz für Nischen-Player, die ganz persönliche und spezielle
Lösungen anbieten», so Brunner weiter.





Vom Tiscali-Verkauf kann die Konkurrenz aber auch profitieren. Nicht zuletzt deshalb, weil das Unternehmen seine Absicht bereits im Februar ankündigte. So verwundert es nicht, dass sich die Kunden nach neuen Anbietern umsehen.
Green.ch wirft sogar einen Köder aus. Das Unternehmen bietet allen Tiscali-Kunden, die zu Green.ch wechseln, seine ADSL- und
Hosting-Dienstleistungen bis Ende Jahr kostenlos an.
Eigentlich wäre Green.ch daran interessiert gewesen, einzelne Assets, wie etwa das Hosting-Geschäft, von Tiscali zu übernehmen. «Tiscali wollte aber nur ganz verkaufen», sagt der Green-Chef Guido Honegger.
Auch Honegger glaubt, dass der Markt noch etwas Potential birgt: «Das wichtigste für die Zukunft sind dabei die Mehrwertdienste, die eine Firma anbieten kann.»



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