RFID-Schnüffler
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/13
Die funkenden RFID-Minichips (Radio Frequency Identification) sollen schon bald in ganzen Logistikketten eingesetzt werden und so das Supply Chain Mangement revolutionieren. Die einen freuts, die anderen weniger. Während ganze Industriekonsortien an der schnellen Einführung der neuen Funktechnik arbeiten, befürchten Datenschützer, dass bei einem unkontrollierten Einsatz von RFID-Chips eine für den Bürger bedrohliche neue Dimension der Überwachung und Beeinflussung entsteht. Dies nicht zuletzt, weil RFIDs beispielsweise in Kleidungsstücken versteckt angebracht und ohne Sichtkontakt aus einiger Distanz identifiziert und ausgelesen werden können.
Kein Wunder also, dass die Bürgerrechtler im Gegenzug eiligst ein Mitspracherecht fordern, um die Privatsphäre der Bevölkerung zu schützen. Der FoeBuD (Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs) hat jetzt ein Gerät vorgestellt, das es jedem ermöglichen soll, RFID-Tags und -Scanner ausfindig zu machen. Ein Prototyp namens DataPrivatizer hat man bereits fertiggestellt. Das Gerät ist etwa so gross wie ein PDA. Bis in zwei Monaten will man den DataPrivatizer, der RFID-Chips nicht nur aufspüren, sondern auch lesen und überschreiben kann, auf die Grösse eines Feuerzeugs geschrumpft haben und für weniger als 80 Euro dem breiten Markt zur Verfügung stellen.