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Teoma: Konkurrenz für Google

Teoma hat am 1. April in der Finalversion den Betrieb aufgenommen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2002/13

     

Im Jahr 2000 von einem Team von Wissenschaftlern aus New Jersey als Forschungsprojekt gestartet, wurde die Search Engine Teoma 2001 von Ask Jeeves, einem der ersten Suchmaschinenbetreiber im Internet, übernommen. Am 1. April wurde nun der definitive Betrieb aufgenommen. Bereits während der Beta-Testphase verkündete der Hersteller selbstsicher, dass es sich bei Teoma um einen ernsthaften Konkurrenten für Google handelt.


Verfeinertes PageRanking

Die Hauptseite von Teoma ist ähnlich simpel aufgebaut wie bei Google. Es gibt ein Eingabefeld sowie einen Such-Button. Und auch die Technologie von Teoma lehnt sich an jene von Google an. Allerdings handelt es sich dabei um eine Weiterentwicklung des PageRanking-Algorithmus, wie er von Google entwickelt und erfolgreich eingesetzt wird. Zunächst wird der Seiteninhalt durchsucht und nach der Relevanz zum betreffenden Suchbegriff geordnet, und anschliessend wird die Linkstruktur ausgewertet. Für das Ranking werden nur die treffendsten und häufigsten Verweise dieser Vorauswahl verwendet.



Was kompliziert klingt, ist eigentlich ziemlich simpel: Sucht man nach einem Wort mit mehreren Bedeutungen, erstellt Teoma eigene Trefferlisten für jede einzelne Gruppe. Damit will der Betreiber gegenüber der Konkurrenz die treffenderen Suchresultate liefern können. Deshalb wird die Suchmaschine auch Teoma genannt, was aus dem Gälischen stammt und schlicht Experte heisst.




Und dies scheint auch wirklich der Fall zu sein. Ein kurzer Test zeigt, dass die neue Search Engine zu einem Suchbegriff zwar weit weniger Resultate liefert als die Konkurrenten. Hingegen überzeugen die obersten zehn Treffer insofern, als sie tatsächlich wertvolle Websites zu einem Suchbegriff liefern.



Den Experten-Status unterstreichen die Betreiber im weiteren auch damit, dass die Suchmaschine bei jeder Abfrage, sogenannte Experten-Links generiert. Wenn beispielsweise ein Amateur-Golfer eine Homepage mit seinen Lieblings-Golf-Links ins Netz gestellt hat, erscheint diese Page unter "Resources" auf der rechten Spalte des Trefferfeldes. Weiter bietet Teoma, ebenfalls rechts auf der Site, eine sogenannte "Refine"-Liste, die eine Auswahl von spezifischen Unterthemen zum Suchbegriff auflistet. Links über dem Trefferindex werden ausserdem Sponsored Links aufgeführt.



Keine Gefahr für Google

Während bei Google verschiedene Erweiterungen wie zum Beispiel Einstellungen, Sprach-Tools oder die erweiterte Suche zu finden sind, fehlen diese bei Teoma zur Zeit noch gänzlich. Diese Zusatzfunktionen waren jedoch auch bei Google anfänglich noch nicht vorhanden.



Ein weiteres Manko ist bei der Teoma-Suche mit Begriffen festzustellen, die Umlaute enthalten. Teoma ist noch nicht in der Lage, beispielsweise ein "ä" von einem "ü" zu unterscheiden. Dies führt dazu, dass bei einer entsprechenden Suche unzählige Resultate angezeigt werden, welche dann selbstredend die Qualität der Treffer relativieren.




Mitunter aus diesen Gründen dürfte Teoma zur Zeit kein ernsthafter Konkurrent für Google sein. Hinzu kommt, dass Teoma bis jetzt "lediglich" 400 Millionen Webseiten indiziert hat - Google kann sich hingegen mit mehr als zwei Milliarden brüsten. Laut Teoma soll die Suchmaschine allerdings lernfähig sein, das heisst, je mehr Suchanfragen gestartet werden, desto umfangreicher und besser werden die Resultate.



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