Microsofts Sinkflug in Asien
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/21
Thailand hat im Frühsommer damit begonnen, seiner Bevölkerung subventionierte PCs mit Linux und StarOffice zu günstigsten Preisen anzubieten. Microsoft reagierte auf diese Handlung, indem die Preise für Windows- und Office-Lizenzen im asiatischen Land auf unter 40 Dollar gesenkt wurden. Gefruchtet hat diese Massnahme nicht. Die Linux-Rechner verkaufen sich offenbar wie warme Semmeln, und der Anteil der Windows-Rechner, die im zweiten Quartal 2003 ausgeliefert wurden, betrug laut Gartner nur noch 40 Prozent. Der Preis für den thailändischen Linux-Erfolg sei ein Punkt, vor allem aber der technische Support, der von zahlreichen Communitys in der Landessprache geleistet wird, verhelfe Linux zum Höhenflug.
Doch auch andere Teile Asiens meinen es derzeit nicht gut mit Microsoft. Die chinesische Regierung will beispielsweise im nächsten Jahr eine Million Computer mit Suns Linux-Desktop-Software ausrüsten. China in Kollaboration mit Südkorea und Japan arbeitet zudem bekannterweise an einer Open-Source-Alternative zu Microsoft-Software.