Ericsson T68: Das Mobiltelefonieren wird farbig

Das Ericsson-Handy T68 bietet zwar ein Farbdisplay, überzeugt aber vor allem durch seine gelungenen Zusatzfunktionen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2001/43

     

Mit dem Mobiltelefon T68 ist Ericsson ein grosser Wurf gelungen. Gleich beim ersten Aufstarten springt das Farbdisplay ins Auge, das die Lesbarkeit der Anzeige massgeblich verbessert. Dass der Akku durch das farbige Bildschirmchen über Gebühr strapaziert würde, konnte im Test nicht festgestellt werden. Im Schnitt reichte eine Ladung für etwa fünf Tage.




Auch die sonstige optische Erscheinung des Handys überzeugt. Erfreulicherweise scheint auch Ericsson mittlerweile begriffen zu haben, dass eine aussen angebrachte Antenne störend ist, und hat sie beim T68 ins Gehäuseinnere verbannt. Äusserlich fällt zudem der Joystick in der Mitte der Tastatur auf, mit dem durch die Menüpunkte navigiert werden kann. Allerdings setzt dieses Konzept eine gut ausgebildete Feinmotorik voraus, ansonsten man sich schnell verklickt. Und die Tastatur ist nicht für den Besitzer mit der grossen Metzgerpranke gedacht, die Tasten sind klein, leicht abgerundet und bieten keinen Halt.


Auf der Höhe der Zeit

Damit sind denn aber auch die wesentlichen Schwächen des neuen Ericsson-Mobiltelefons bereits abgehandelt. Die übrigen Funktionen des T68 überzeugen samt und sonders.



Zwei fortschrittliche Mobilfunktechnologien sind im Gehäuse des Ericsson T68 untergebracht: Zum einen HSCSD (möglich bei Orange oder Swisscom), die Kanalbündelungstechnologie, mit der die Daten in einer Geschwindigkeit vergleichbar mit einem Analogmodem durch den Äther geschickt werden können. Zum andern wird auch GPRS unterstützt, die Always-on-Technologie, die allerdings erst von Sunrise angeboten wird mit einem Datendurchsatz von 28 kbps. Allerdings müssen jene, die das T68 heute kaufen, im nächsten Jahr das Handy einem Software-Update unterziehen, da die GPRS-Infrastrukturen der Mobilnetzbetreiber erweitert werden.




Da das T68 die beiden schnellen Datenübertragungsmethoden nutzt, eignet sich das Handy auch für den Internetzugriff mit PDA oder Notebook. Für die Verbindung zwischen Handy und Rechner steht eine Infrarotschnittelle zur Verfügung. Alternativ kann auch die eingebaute Bluetooth-Schnittstelle genutzt werden.



Für die Installation des Handys als Modem auf dem Notebook stellt Ericsson auf seiner Website einen Treiber zur Verfügung, mit dem das Mobiltelefon ohne viel Aufhebens angesteuert werden kann. Eine weitere Software wird für die Synchronisation des Handys mit Microsoft Outlook angeboten. Wer mit einer anderen PIM-Software wie Lotus Notes, Symantec Act oder einem Pocket PC oder Palm-Gerät arbeitet, wird angehalten, die kostenpflichtige Version der Firma Extended Systems zu kaufen.


Ericsson macht Fortschritte

Die Organzier-Funktionen, die das T68 von Haus aus bietet, sind für ein Mobiltelefon beträchtlich. Einzig die Dateneingabe über die Telefontastatur ist selbstverständlich mühsam, weshalb man neue Einträge soweit möglich auf dem PC erfassen und diese dann auf das Handy spielen sollte. Für die Abfrage von Terminen, Aufgaben oder Adressen reicht aber das Telefon allemal.



Bezüglich Menüführung hat Ericsson enorme Fortschritte gemacht. Das T68 muss punkto Benutzerfreundlichkeit den Vergleich mit den einfach zu bedienenden Nokia-Handys nicht scheuen. Unterstützend ist dabei zudem das Farbdisplay, da es die Orientierung wesentlich erleichtert. Nach kurzer Einarbeitung hat man die grundlegenden Funktionen im Griff, und auch die Konfigurationen des mobilen Internetzugangs für den WAP-Zugriff oder die Abfrage eines POP3-Mail-Accounts lassen sich einfach vornehmen.




Der grösste Pferdefuss beim T68: Es ist vergleichsweise teuer. Hier lohnt sich die Überlegung, ob man nicht auf das eine oder andere Gimmick verzichten und sich für ein günstigeres Mobiltelefon entscheiden will. Schliesslich muss man mit einem Handy vor allem telefonieren können.



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