Windows 2000 Service Pack 2: Cleveres Management
Microsoft hat für einen effizienteren Umgang mit Service Packs bei Windows 2000 eine Vielzahl von Erweiterungen implementiert. Bei Windows NT ist der Umgang mit Service Packs noch ein Albtraum für Administratoren. Die Verteilung von Service Packs auf Clients ist aufwendig. Das grösste Problem aber liegt darin, dass nach Änderungen am System, bei denen Quelldateien kopiert wurden, das letzte Service Pack erneut angewendet werden muss. Denn die Änderungen werden von den Quelldateien ohne Service Pack gelesen, so dass anschliessend die aktuellsten Versionen der Dateien durch erneute Ausführung des Installationsprogramms für Service Packs wieder eingerichtet werden müssen.
Das hat sich bei Windows 2000 grundlegend geändert. Das System stellt einerseits sicher, dass jeweils die aktuellsten Dateien verwendet werden, wenn Änderungen am Systemstatus erfolgen. Zum anderen sind auch die Installationsprozeduren für Service Packs deutlich optimiert worden.
Was passiert bei der Installation von Service Packs?
Service Packs werden mit dem Programm update.exe eingerichtet. Dieses Tool analysiert zunächst den Zustand des Systems. Es muss erkennen, welche Dateien installiert sind und dementsprechend ersetzt werden müssen. Dabei wird auch sichergestellt, dass neuere Dateien beispielsweise aus Hot-Fixes nicht durch das Service Pack ersetzt werden.
Unter Windows 2000 führt update.exe aber noch weitere Aufgaben durch. Diese sind die Basis dafür, dass bei späteren Änderungen am System keine Neuinstallation des Service Pack erfolgen muss. Dazu müssen aber mehr Dateien in das System kopiert werden, was die Konsequenz eines höheren Plattenplatzkonsums hat. Dieser ist ohnehin relativ hoch, weil bei Windows 2000 die meisten Treiber bereits auf die Festplatte kopiert werden. Bequemlichkeit, geringerer Administrationsaufwand und eine höhere Verfügbarkeit von Systemen haben eben ihren Preis.
Der erste Schritt besteht darin, dass die Datei Layout.inf aktualisiert wird, indem ein weiterer Speicherort für Quelldateien eingetragen wird. Wenn nun Komponenten im System hinzugefügt oder Konfigurationseinstellungen geändert werden, werden die erforderlichen Dateien vom Service Pack 2 übernommen. Die Information über den Speicherort findet sich auch in der Registry unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Setup\ServicePackSourcePath. Dabei kann es sich gleichermassen um einen lokalen Pfad - auch zu einem Wechselmedium wie dem CD-Laufwerk - wie einen Netzwerkpfad handeln. Bei Verwendung der nicht empfehlenswerten Express-Installation direkt aus dem Internet wird als Pfad der Ordner %systemroot%\servicepackfiles angegeben, in dem die Treiberdateien und andere bei Konfigurationsanpassungen benötigte Dateien aus dem Service Pack abgelegt werden.
Daneben wird die Datei drvindex.inf angepasst. Diese verweist beim Zugriff auf Treiber auf eine weitere .cab-Datei, in der die aktualisierten Treiber des Service Pack gespeichert sind. Dieses File hat die Bezeichnung spn.cab, wobei n durch die Nummer des Service Pack ersetzt werden muss. Aktuell handelt es sich also um die Datei sp2.cab. Die Datei wird in %systemroot%\driver cache\i386 abgelegt.
Schliesslich wird auch noch eine neue Katalogdatei abgelegt, die Informationen über die aktualisierten Systemdateien enthält. Diese ersetzt alle Katalogdateien früherer Service-Pack-Versionen und wird als spn.cat gespeichert, wobei auch hier wieder n durch die Nummer des Service Pack ersetzt werden muss.
Damit erfolgen alle Verweise auf Dateien, die bei Konfigurationsänderungen von Bedeutung sind, auf die Dateien des Service Pack 2, wodurch der lästige und aufwendige Prozess der Reinstallation von Service Packs nach Änderungen vermieden wird.